Behörden warnen vor «katastrophaler» Brandgefahr für Sydney
Die Buschfeuer in Australien nehmen kein Ende. Die Behörden warnen nun vor einer «katastrophalen» Brandgefahr für Sydney.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Behörden riefen heute Sonntag für Sydney die höchste Alarmstufe aus.
- Seit Freitag sind wegen den Buschfeuern drei Menschen in Australien gestorben.
- Unter anderem Premierminister Scott Morrison befürchtet weitere Todesfälle.
Bei den verheerenden Buschfeuern in Australien ist keine Entspannung der Lage in Sicht – im Gegenteil: Die Behörden warnten heute Sonntag vor sich verschlechternden Wetterbedingungen.
Für die Ostküstenmetropole Sydney riefen die Behörden die höchste Alarmstufe aus und diagnostizierten eine «katastrophale» Brandgefahr. Seit Freitag kamen landesweit drei Menschen in den Flammen um, mehr als 150 Wohnhäuser wurden zerstört.
Noch mehr Tote befürchtet
Eines der Todesopfer wurde nach Angaben der Rettungsdienste in einem Auto gefunden. Ein weiteres in einem ausgebrannten Haus nahe der Stadt Taree im Bundesstaat New South Wales. Zudem starb eine Frau trotz stundenlanger ärztlicher Rettungsbemühungen.
Die Zahl der Toten könne noch steigen, sagte die Regierungschefin von New South Wales, Gladys Berejiklian.
Nach Angaben der Feuerwehr vom Samstag gab es mehr als 30 Verletzte, die meisten davon Feuerwehrleute. Tausende Bewohner der betroffenen Gebiete mussten ihre Häuser verlassen. Ein Feuerwehrmann sprach von einem «Pulverfass».
Höchstmögliche Gefahrenstufe
In den östlichen Bundesstaaten New South Wales und Queensland brannten am Sonntag mehr als hundert Feuer. Von denen waren einige ausser Kontrolle.
Grosse Landstriche in den betroffenen Regionen im Osten, aber auch im Bundesstaat Westaustralien, bereiteten sich auf gefährliche Bedingungen in den kommenden Tagen vor.
Erstmals seit Einführung des Alarmstufensystems im Jahr 2009 wurde für Sydney eine «katastrophale» Brandgefahr vorhergesagt – die höchstmögliche Stufe.
Besonders betroffen war in den vergangenen Tagen die Stadt Taree. Bürgermeisterin Carol Sparks sagte dem Sender ABC, die Bewohner seien traumatisiert. «Die Flammen waren sechs Meter hoch und wüteten mit 80 Stundenkilometern.»
«Unglaublich beunruhigend»
Premierminister Scott Morrison nannte die hohe Zahl der Buschfeuer «unglaublich beunruhigend». Er fürchte, dass es weitere Tote geben werde. Er rief die Bevölkerung auf, sich in Sicherheit zu bringen und den Anweisungen der Rettungsdienste Folge zu leisten.
Australia's east coast fires. Truly scary.
— I'm @Ketanjoshi.co on Bluesky (@KetanJ0) November 8, 2019
(using Himawari-8 satellite imagery https://t.co/mvEOoUc6ln) pic.twitter.com/yLHPvbwITe
Örtliche Radiosender unterbrachen ihr normales Programm und sendeten Anweisungen, wie in Häusern und Fahrzeugen festsitzende Bewohner sich vor Flammen zu schützen versuchen können.
Auch mehrere Schulen standen am Wochenende in Flammen. Nach Behördenangaben mussten auch Notunterkünfte und Seniorenheime evakuiert werden. In einigen Gebieten waren die Bewohner von Fluchtrouten abgeschnitten und wurden daher aufgerufen, vor Ort irgendwo Schutz zu suchen.