Zwei Bergsteigerinnen mussten drei Tage lang ohne Ausrüstung im Himalaya-Gebirge ausharren. Nun konnten die beiden gerettet werden.
Bergsteigerin
Fay Manners beim Aufstieg zum Chaukhamba-Berg. - Instagram/@fayemanners

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Bergsteigerinnen mussten drei Tage lang im Himalaya-Gebirge ausharren.
  • Schlechte Wetterbedingungen erschwerten die Rettung.
  • Die beiden konnten gerettet werden und sind wohlauf.
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Die Britin Fay Manners und ihre amerikanische Kletterpartnerin Michelle Dvorak erlebten einen Albtraum auf dem Chaukhamba-Berg im Norden Indiens. Wie die BBC berichtet, mussten die beiden Alpinistinnen drei Tage lang ohne Lebensmittel, Zelt und Kletterausrüstung auf dem Berg ausharren. Was ist passiert?

Bei ihrem Aufstieg läuft zunächst noch alles wie geplant. Plötzlich durchtrennt ein loser Fels ein Seil, an dem ihre Taschen, ihre Lebensmittel, ihr Zelt und ihre Kletterausrüstung hängen. «Ich sah, wie die Taschen den Berg hinunterstürzten und wusste sofort, was für Konsequenzen dies haben würde», erinnert sich Manners.

In einer Höhe von über 6096 Metern können sie mit einer Textnachricht einen Notruf absetzen. «Wir hatten schreckliche Angst», so Manners.

Rettungsaktion unter extremen Bedingungen

Nun sind sie ohne jegliche Sicherheitsausrüstung auf sich alleine gestellt: kein Zelt oder Kocher zum Schmelzen von Schnee für Wasser; keine warme Kleidung für den Abend; keine Eispickel und Steigeisen für den Abstieg ins Basislager und keine Stirnlampe zur Fortbewegung in der Nacht.

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Die geplante Kletterroute am Chaukhamba-Berg.
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Fay Manners (Mitte rechts) und Michelle Dvorak (Mitte links) vor dem Chaukhamba-Berg
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Der Rettungshelikopter der Indian Air Force

Als es zu schneien beginnt, suchen sie auf einem Felsvorsprung Schutz. Dabei teilen sie sich den einzigen Schlafsack, den sie noch haben. «Ich fühlte mich unterkühlt, zitterte ständig. Mein Körper hatte keine Energie mehr, um sich warmzuhalten», beschreibt Manners ihre verzweifelte Lage.

Helikopter findet sie zuerst nicht

Am nächsten Morgen sucht ein Rettungshelikopter die beiden Alpinistinnen, kann sie aber wegen der widrigen Wetterbedingungen zunächst nicht ausfindig machen. So müssen sie eine weitere Nacht am Berg ausharren.

«Sie versuchten zwar, uns zu retten, aber die Bedingungen waren für den Helikopter brutal. Schlechtes Wetter und Nebel haben die Suche erschwert», erklärt sie.

Eine weitere Nacht in der Kälte ohne Essen und mit nur wenig Wasser hätten sie nur «knapp überlebt», so Manners.

Am nächsten Tag präsentiert sich die gleiche Situation: «Der Helikopter flog wieder vorbei und konnte uns wieder nicht sehen. Wir waren zerstört. Wir müssen versuchen, uns selbst abzuseilen, da der Hubschrauber uns an dieser Stelle nicht sehen konnte», so Manners.

Hast du schon mal einen Notfall in den Bergen erlebt?

Am dritten Tag seilen sie sich vorsichtig die Felswand hinunter. Nach dem Abstieg sehen sie plötzlich ein Team von französischen Bergsteigern auf sich zukommen. Diese waren von gemeinsamen Freunden über ihre Situation informiert worden. «Ich weinte vor Erleichterung, weil ich wusste, dass wir nun überleben würden», erzählt Manners.

Die Gruppe französischer Alpinisten teilt ihre Ausrüstung, Lebensmittel und Schlafsäcke mit den beiden Frauen. Daraufhin kontaktieren sie den Helikopter mit dem genauen Standort für die Rettung.

Die beiden Bergsteigerinnen sind inzwischen wohlauf.

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