Bericht: 70 Tote bei Kämpfen in Syrien
Bei Kämpfen zwischen Syriens Übergangstruppen und Assad-Anhängern wurden laut Aktivisten 70 Menschen getötet.

Bei heftigen Kämpfen zwischen Truppen der syrischen Übergangsregierung und bewaffneten Anhängern des im vergangenen Jahr gestürzten Langzeitherrschers Baschar al-Assad sind Aktivisten zufolge 70 Menschen getötet worden.
Das geht aus einem Bericht der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte hervor. Die Auseinandersetzungen spielen sich nach Angaben der Regierungstruppen in der Provinz Latakia ab, einer Hochburg der religiösen Minderheit der Alawiten, der auch Assad angehört.
Nach Angriffen von Assad-Sympathisanten am Donnerstag brachen am Freitag schwere Kämpfe aus, nachdem grössere Truppenkontingente in der Region eingetroffen waren. Seitens der Regierungstruppen seien Artilleriegeschütze, Panzer und Raketenwerfer eingesetzt worden, teilte ein Offizier mit. Die Kämpfe konzentrierten sich demnach vor allem auf die Stadt Dschabla.
Ausgangssperre verlängert
Der staatlichen Nachrichtenagentur Sana zufolge wurden Ausgangssperren bis Samstagvormittag verlängert. Zivilisten sollten so geschützt werden, während Militär und Sicherheitskräfte gegen «Überbleibsel der früheren Regierung» vorgingen.
Unter den Toten seien 35 Sicherheitskräfte der Übergangsregierung. Ebenso 32 Anhänger von Ex-Präsident Assad sowie vier Zivilisten. Dies teilte die in Grossbritannien ansässige Beobachtungsstelle mit.
Schwerste Kämpfe seit Umsturz
Dutzende weitere Menschen seien verletzt worden. Unbestätigten Berichten zufolge soll es auf beiden Seiten zu Exekutionen Gefangener gekommen sein. Die Kämpfe waren am Donnerstag in der gebirgigen Küstenregion ausgebrochen, in der teilweise noch bewaffnete Gruppen mit Verbindungen zu der im Dezember gestürzten Vorgängerregierung aktiv sind.
Assad hatte Syrien mehr als zwei Jahrzehnte regiert. Nach einer Blitzoffensive unter Führung der Islamistengruppe HTS Ende vergangenen Jahres floh er nach Russland. Die neue Übergangsregierung unter Führung von Präsident Ahmed al-Scharaa versucht seitdem die Sicherheit im Land wiederherzustellen. Die nun ausgebrochenen Kämpfe gelten als die schwersten seit dem Umsturz.