Hamas-Chef al-Sinwar ist laut einem Bericht gar nicht in Rafah. Die Geheimdienste vermuten ihn in Tunnels unter Chan Junis, sicher ist das aber nicht.
ARCHIV - Jihia al-Sinwar, Gaza-Chef der Hamas, spricht auf einer Kundgebung anlässlich des 35-jährigen Gründungsjubiläums der islamistischen Palästinenserorganisation. Foto: Mohammed Talatene/dpa
ARCHIV - Jihia al-Sinwar, Gaza-Chef der Hamas, spricht auf einer Kundgebung anlässlich des 35-jährigen Gründungsjubiläums der islamistischen Palästinenserorganisation. Foto: Mohammed Talatene/dpa - sda - Keystone/dpa/Mohammed Talatene

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut israelischen Beamten befindet sich Hamas-Chef al-Sinwar nicht in Rafah.
  • Sein Aufenthaltsort ist unklar, Geheimdienste vermuten ihn unter Chan Junis.
  • Israel hat es sich zum Ziel des Krieges gemacht, den Terroristen zu töten oder fangen.
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Der militärische Anführer der Hamas im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, hält sich einem israelischen Medienbericht zufolge entgegen bisheriger Vermutungen nicht in Rafah im Süden Gazas versteckt. Das sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Beamte der «Times of Israel», wie die Zeitung berichtete. Die Beamten waren demnach nicht in der Lage, mit Sicherheit zu sagen, wo sich Sinwar derzeit aufhält.

Nach jüngsten nachrichtendienstlichen Einschätzungen dürfte sich der Hamas-Anführer aber in unterirdischen Tunneln in der Gegend von Chan Junis, rund acht Kilometer nördlich von Rafah, versteckt halten. Israels Armee hatte sich vor einem Monat aus Chan Junis zurückgezogen. Zu Wochenbeginn rückte sie in die östlichen Aussenbezirke von Rafah vor.

Rafah
Ein israelischer Panzer steht hinter Binnenflüchtlingen in Rafah. - keystone

Israel hatte sich zu einem Ziel seines Krieges im Gazastreifen gesetzt, Sinwar und seinen Stellvertreter Mohammed Deif gefangenzunehmen oder zu töten. Im März bestätigte die Armee die Tötung des dritthöchsten Hamas-Führers im Gazastreifen, Marwan Issa, bei einem Luftangriff.

Die Nummer Eins und Zwei, Sinwar und Deif, seien hingegen unauffindbar, schrieb die Zeitung – trotz wiederholter Behauptungen israelischer Beamter, die Armee sei ihnen auf den Fersen. Sinwar gilt als massgeblicher Planer des Massakers in Israel vom 7. Oktober vergangenen Jahres. Damals wurden rund 1200 Israelis getötet und rund 250 Menschen nach Gaza verschleppt. Der Terrorüberfall war Auslöser des Krieges.

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