Israel schlägt vor der geplanten Operation in Rafah gegen die Hamas zahlreiche Zeltstädte für die Bevölkerung vor. Für diese soll Ägypten zuständig sein.
Rafah Israel-Gaza-Krieg
Vertriebene Palästinenser warten in Rafah, im Süden des Gazastreifens, auf Lebensmittel, die von palästinensischen Freiwilligen verteilt werden. - sda - Keystone/dpa/Abed Rahim Khatib

Das Wichtigste in Kürze

  • Israel plant eine Grossoffensive gegen die Hamas in Rafah.
  • Für die Zivilbevölkerung hat die Netanjahu-Regierung offenbar Zeltstädte vorgeschlagen.
  • Für die 15 Lager mit jeweils rund 25'000 Zelten soll Ägypten zuständig sein.
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Israel hat vor der geplanten Militäroffensive auf Rafah im Süden des Gazastreifens einem Medienbericht zufolge die Errichtung ausgedehnter Zeltstädte für die zu evakuierende Bevölkerung der Stadt vorgeschlagen. Wie die Zeitung «Wall Street Journal» am Montag (Ortszeit) unter Berufung auf ägyptische Beamte berichtete, sieht Israels Vorschlag zur Evakuierung die Einrichtung von 15 Lagern mit jeweils rund 25'000 Zelten im südwestlichen Teil des abgeriegelten Küstengebietes vor.

Das an Rafah grenzende Ägypten wäre für die Einrichtung der Lager und der Feldlazarette zuständig, hiess es. Die Stadt ist überfüllt mit Hunderttausenden palästinensischen Binnenflüchtlingen, die dort auf engstem Raum Schutz suchen. Im Krieg gegen die islamistische Hamas bereitet sich Israel derzeit auf eine Militäroffensive auf die Stadt vor, die es als die letzte Bastion der Hamas in Gaza sieht.

Vorschlag wurde Ägypten unterbreitet

Der Vorschlag zur Evakuierung der Bevölkerung sei Ägypten in den vergangenen Tagen unterbreitet worden, berichtete die Zeitung. Er kommt zu einem Zeitpunkt, da Israels geplante Militäroffensive auf Rafah international auf starke Kritik stösst.

Israels Regierung hat die in der Region tätigen UN-Organisationen dazu aufgefordert, bei der Evakuierung von Zivilisten aus Rafah zu helfen. Alles, was im südlichen Teil der Region an der Grenze zu Ägypten passiere, müsse unter voller Achtung des Schutzes der Zivilbevölkerung stattfinden, sagte dazu UN-Sprecher Stéphane Dujarric am Montag in New York. «Wir werden uns nicht an der Vertreibung von Menschen beteiligen».

Zudem stellte er infrage, dass es in anderen Gebieten Gazas sichere Zufluchtsstätten gebe, auch angesichts der vielen Blindgänger.

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