Bericht: Mehr als 200 Tote bei Kämpfen in Syrien
Bei Gefechten zwischen Truppen der Übergangsregierung und Assad-Anhängern sind laut Aktivisten über 200 Menschen getötet worden.

Bei Kämpfen zwischen Truppen der syrischen Übergangsregierung und bewaffneten Anhängern des im vergangenen Jahr gestürzten Langzeitherrschers Baschar al-Assad ist die Zahl der Todesopfer laut Aktivisten auf mehr als 200 gestiegen. Unter den Toten seien mindestens 93 Sicherheitskräfte der Interimsregierung sowie 120 bewaffnete Angreifer, berichtete die Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
Die Gefechte konzentrieren sich auf das Gouvernement Latakia, eine Hochburg der religiösen Minderheit der Alawiten, der auch Assad angehört. Nach Angriffen von Assad-Sympathisanten am Donnerstag eskalierten die Kämpfe gestern. In der Provinzhauptstadt kam es laut der Beobachtungsstelle auch in der Nähe zweier Krankenhäuser zu Gefechten mit Toten auf beiden Seiten.
Gefahr einer Eskalation wächst
Die Opferzahlen könnten weiter steigen. Nach Angaben der in Grossbritannien ansässigen Beobachtungsstelle, die den Konflikt über ein Netzwerk von Informanten verfolgt, sollen zudem mehr als 160 Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, von Kämpfern der neuen Machthaber hingerichtet worden sein.
Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa erklärte am Freitag, dass jeder, der Übergriffe gegen Zivilisten begehe, hart bestraft werde. Berichte über Massaker erwähnte er jedoch nicht.