Billiger Flohmarkt-Fund entpuppt sich als echter van Gogh
Ein Mann kaufte ein Ölgemälde für wenige Dollar – nun sagen Experten: Es handelt sich um ein verschollenes Werk von Vincent van Gogh.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Antiquitätensammler kaufte in Minnesota ein Gemälde für weniger als 50 Dollar.
- Experten stellten fest, dass es sich um ein Werk von Vincent van Gogh handelt.
- Der Wert des Bildes dürfte bei rund 15 Millionen Dollar liegen.
Bei einem Garagenverkauf in Minnesota stösst ein Antiquitätensammler auf ein unscheinbares Ölportrait und kauft es für knapp 50 Dollar.
Der tatsächliche Wert des Gemäldes dürfte aber bei rund 15 Millionen Dollar liegen.
Denn: Es handelt sich um ein verschollenes Werk des niederländischen Künstlers Vincent van Gogh, wie CNN berichtet.
Laut Kunstexperten der LMI Group International entstand das Bild 1889 während van Goghs Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik in Frankreich.
Das ermittelten sie aufgrund von Leinwandstruktur, Farbpigmenten und anderen Merkmalen.
Das Gemälde, das dem Antiquitätensammler bereits 2016 in die Hände fiel, trägt die Inschrift «Elimar». Es dauerte vier Jahre, bis die Experten das Werk als einen echten van Gogh identifizierten.
Auf dem Ölgemälde ist ein Fischer mit weissem Bart zu sehen, wie er seine Netze flickt und eine Pfeife raucht. Es gehört zu einer Reihe von «Übersetzungen», die van Gogh von Werken anderer Künstler anfertigte.
Forscher finden rotes Haar in Leinwand
Die Forscher entdeckten auch ein Haar, das in die Leinwand eingebettet war und zur Analyse geschickt wurde.
Obwohl es sich um menschliches männliches Haar handelt, konnte dessen DNA nicht mit Nachkommen van Goghs abgeglichen werden. Dies wegen des «abgebauten Zustandes» des Haars.
Trotz gründlicher Analyse muss das Gemälde noch vom Van-Gogh-Museum in Amsterdam als echter van Gogh anerkannt werden. Das Museum hatte bereits im Dezember 2018 eine Anfrage des vorherigen Besitzers abgelehnt.
LMI ist jedoch zuversichtlich: «Die Entdeckung eines bisher unbekannten Van-Gogh-Gemäldes sollte keine Überraschung sein», heisst es im Bericht.
Es sei bekannt, dass van Gogh viele Werke verlor oder sie an Freunde verschenkte. Er sei nicht besonders vorsichtig gewesen mit Arbeiten, die er als Studie betrachtete.
Van Gogh litt an psychischen Störungen
LMI bezeichnet das Bild als emotional reiches und zutiefst persönliches Werk, das gegen Ende von van Goghs Leben entstand. Der niederländische Meister schuf zu Lebzeiten etwa 900 Gemälde.
Van Gogh litt wahrscheinlich unter einer Kombination aus bipolarer Störung und Borderline-Persönlichkeitsstörung, obwohl diese Krankheiten nie diagnostiziert wurden.
2020 vermuteten Forscher des Universitätsklinikums Groningen in den Niederlanden, dass van Gogh zwei kurze psychotische Episoden erlitt. Vermutlich Delirium durch Alkoholentzug, nachdem er sich 1888 sein eigenes Ohr abgeschnitten hatte.
Van Gogh nahm sich im Jahr 1890 im Alter von 37 Jahren das Leben.