Bootsunglück vor Libyens Küste –12 Menschen vermisst
Vor der libyschen Küste ist ein Boot mit mindestens 32 Migranten gekentert. Laut Überlebenden werden noch mindestens zwölf Menschen vermisst.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor der libyschen Küste ist ein Boot mit mindestens 32 Migranten an Bord gekentert.
- Von zwölf Menschen, darunter zwei Kinder, fehlt gemäss Überlebenden noch jede Spur.
- Freiwillige Helfer sind wütend – die libysche Küstenwache sei nicht für sie da gewesen.
Vor der Küste Libyens ist ein Boot mit mindestens 32 Migranten an Bord gekentert. 20 Überlebende hätten berichtet, dass nach dem Unglück noch mindestens zwölf Menschen vermisst würden, darunter zwei Kinder. Dies teilte die Internationale Organisation für Migration (IOM) via Twitter mit. Das Holzboot hatte vom Küstenort Sawija abgelegt, der westlich von Libyens Hauptstadt Tripolis liegt.
Fischer hätten einige Menschen aus dem Wasser gerettet, berichtete die Initiative Alarm Phone. Die Initiative setzt sich für die Seenotrettung von Migranten ein.
🚨 Update: 20 migrants who survived the shipwreck are reporting that 12 others are still missing at sea.
— IOM Libya (@IOM_Libya) June 13, 2020
«Küstenwache war nicht anwesend!»
«Wir sind so wütend», schrieb die Gruppe bei Twitter. «Die sogenannte libysche Küstenwache war nicht anwesend. Dies, obwohl sie die Küste – bezahlt von der EU – patrouillieren, um Menschen an der Flucht zu hindern.»
Libyen dient vielen Migranten und Flüchtlingen als Transitland, bevor sie die lebensgefährliche Überfahrt nach Europa wagen. In dem Bürgerkriegsland werden Ausländer ohne gültige Papiere in Lagern mit katastrophalen Zuständen festgehalten. Dort mangelt es an Toiletten, Duschen, Essen, Trinken und die Menschen werden nach Berichten von UN und Hilfsorganisationen teilweise misshandelt.
Nach Angaben von IOM starben in diesem Jahr mindestens 269 Menschen beim Versuch, das Mittelmeer zu überqueren. Insgesamt kamen demnach seit 2014 mehr als 20 000 Menschen bei der versuchten Überfahrt um.