Brasilianische Medien: TÜV-Bericht zeigte Ablauf-Probleme bei Unglücksdamm auf

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Brasilien,

An dem Unglücksdamm in einer brasilianischen Eisenerzmine sind vor seinem Bruch offenbar Ablauf-Probleme festgestellt worden.

Bei dem Dammbruch starben vermutlich 330 Menschen
Foto nach der Katastrophe. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Gericht ordnet Freilassung festgenommener TÜV- und Vale-Mitarbeiter auf.

Dies berichteten mehrere brasilianische Medien am Dienstag unter Berufung auf eine Inspektion des Damms durch den TÜV Süd im September. Fotos, die dem Untersuchungsbericht beigelegt waren, zeigten demnach beschädigte oder durch Pflanzen verstopfte Ablauf-Rohre. Die TÜV-Prüfer gaben den Berichten zufolge eine Reihe weiterer Wartungsempfehlungen, erklärten den stillgelegten Damm aber für sicher.

Der Damm eines Rückhaltebeckens für Bergbauabfälle im ostbrasilianischen Brumadinho war am 25. Januar geborsten. Millionen Tonnen Klärschlamm ergossen sich über die Umgebung des Bergwerks, sie begruben Häuser, Autos und Strassen unter sich sowie die Kantine des brasilianischen Bergbaukonzerns Vale, in der gerade viele Arbeiter zu Mittag assen. Mehr als 130 Tote wurden bisher geborgen, für knapp 200 weitere Vermisste gibt es keine Hoffnung mehr.

Der Betreiber beteuert, er habe alle Sicherheitsauflagen des TÜV erfüllt, bevor der Damm brach. Am Montag ordnete ein Gericht jedoch an, dass der Konzern ab sofort in acht weiteren Rückhaltebecken keine Bergbauabfälle mehr lagern darf.

Vale sah sich daraufhin zum sofortigen Stopp der Arbeiten in seiner grössten Mine in Brucutu gezwungen. Dort werden jährlich 30 Millionen Tonnen Eisenerz gefördert - das entspricht 7,5 Prozent der für 2019 vorgesehenen Jahresfördermenge von Vale.

Nach der Tragödie waren drei Vale-Techniker sowie zwei örtliche Mitarbeiter des TÜV Süd festgenommen worden, die für die letzte Sicherheitsüberprüfung des Damms zuständig waren. Ein Gericht ordnete am Dienstag ihre Freilassung an. Die Untersuchungshaft war demnach trotz der «Schwere des Unglücks» unbegründet.

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