Brasiliens inhaftierter Ex-Präsident Lula legt in Umfragen weiter zu
Das Wichtigste in Kürze
- Anfang Oktober wählt Brasilien seinen neuen Präsidenten.
- Der inhaftierte Ex-Staatschef Lula legt in Umfragen weiter zu.
- Allerdings ist es sehr unwahrscheinlich, dass er antreten darf.
Laut einer am Montag veröffentlichten Umfrage wollen bei der Präsidentenwahl Anfang Oktober 37 Prozent der Wahlberechtigten für den ehemaligen Staatschef stimmen. Auf dem zweiten Platz liegt der ultrarechte Ex-Militär Jair Bolsonaro mit 18 Prozent der Stimmen. Die frühere Umweltministerin Marinsa Silva kommt demnach auf sechs Prozent der Stimmen.
Allerdings ist es sehr unwahrscheinlich, dass Lula bei der Wahl am 7. Oktober tatsächlich antreten darf. Ein von ihm selbst eingebrachtes Gesetz verbietet die Kandidatur von Vorbestraften. Das Oberste Wahlgericht muss in den kommenden Wochen eine Entscheidung treffen.
Aufgrund seiner enormen Popularität ist die Kandidatur von Lula der entscheidende Unsicherheitsfaktor bei der Wahl in Südamerikas grösster Volkswirtschaft. Wird seine Bewerbung untersagt, gibt es Millionen Stimmen zu verteilen. Für Lulas linke Arbeiterpartei (PT) dürfte dann sein Vizekandidat Fernando Haddad ins Rennen gehen. Er ist allerdings bei weitem nicht so beliebt wie Lula und kommt derzeit gerade einmal auf vier Prozent der Stimmen.