Cassis drängt in Lateinamerika auf Abschluss bei Efta-Mercosur
Aussenminister Ignazio Cassis versucht, die Verhandlungen über das Mercosur-Efta-Abkommen in Lateinamerika voranzutreiben.
Aussenminister Ignazio Cassis hat diese Woche auf einer fünftägigen Lateinamerika-Reise versucht, die schleppenden Verhandlungen über das Mercosur-Efta-Abkommen voranzutreiben. Er besuchte Brasilien, Bolivien und Paraguay. Im Idealfall komme es zu einem Abschluss noch in diesem Halbjahr, hiess es vonseiten des Bundes.
Einen Abschluss der Verhandlungen im ersten Halbjahr 2025 und eine Unterzeichnung des Freihandelsabkommens im zweiten Halbjahr. Dies stellte der Sprecher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA), Nicolas Bideau, nach der Reise auf Anfrage von Keystone-SDA in Aussicht.
Diese Verhandlungen zwischen den Staaten der Europäischen Freihandelsassoziation (Efta) – Schweiz, Norwegen, Island und Liechtenstein – mit dem Mercosur, der Freihandelszone zwischen Argentinien, Brasilien, Uruguay und Paraguay ziehen sich seit Jahren hin.
Die Rolle Trumps bei den Handelsgesprächen
Ein Vorankommen sei deshalb Hauptfokus der Reise gewesen, schrieb das EDA am Samstag. Die Gespräche fanden zu einer Zeit statt, in der entsprechende Abkommen mit Staaten in Lateinamerika sehr begehrt sind. US-Präsident Donald Trump macht seit seinem Amtsantritt Druck, um China in dieser Hinsicht zuvorzukommen.
Argentiniens Präsident Javier Milei erklärte am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos im Januar, er sei bereit, aus dem Mercosur auszutreten wenn dies für den Abschluss eines Freihandelsabkommens mit den USA notwendig sei. Allerdings sind viele argentinische Unternehmen insbesondere mit der brasilianischen Wirtschaft eng vernetzt.
Die Schweiz und das Mercosur-Efta-Abkommen
Nach seinem Auftritt am WEF hatte Milei auch Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter getroffen. Sie habe ihm mitgegeben, die Verhandlungen bald abzuschliessen sagte die Finanzministerin nach dem Treffen vor Journalisten. Milei habe ihr versichert, dass die Arbeiten gut vorangingen. Ausserdem habe er «grosse Sympathien für die Schweiz».