Mercosur

Macron: Freihandelsabkommen mit Mercosur ganz neu verhandeln

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Brasilien,

Frankreichs Präsident gehört in der EU zu den schärfsten Gegnern des geplanten Freihandelsabkommen zwischen der EU und Mercosur. Das macht er erneut deutlich.

Macron Silva
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (r), ist zu Besuch bei seinem brasilianischen Amtskollegen Luiz Inacio Lula da Silva. - Silvia Izquierdo/AP/dpa

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat dem geplanten Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und dem südamerikanischen Wirtschaftsbündnis Mercosur in seiner derzeitigen Form eine klare Absage erteilt. «So wie es jetzt vorliegt, ist es ein sehr schlechtes Abkommen. Dieser Vertrag wurde vor 20 Jahren ausgehandelt. Das ist nicht, was wir wollen», sagte er am Mittwoch (Ortszeit) bei einem Besuch in der brasilianischen Wirtschaftsmetropole São Paulo.

«Lasst uns ein neues, verantwortungsvolleres Abkommen aushandeln, das sich an unseren Zielen und der Realität orientiert und das der Entwicklung, dem Klima und der biologischen Vielfalt Rechnung trägt.» Der brasilianische Vizepräsident Geraldo Alckmin und Wirtschaftsminister Fernando Haddad hingegen hatten zuvor im Grundsatz für das Freihandelsabkommen geworben.

Abkommen liegt auf Eis

Macron gehört in der EU zu den schärfsten Kritikern des Vertrags. Er bemängelt vor allem, dass sich europäische Landwirte und Unternehmen an strenge Vorgaben zur Reduzierung der Kohlenstoffemissionen halten müssten, während künftig die Zölle auf Produkte aus Südamerika aufgehoben würden, die nicht nach den gleichen Regeln hergestellt werden.

Mit dem Abkommen zwischen der EU und dem Mercosur-Bündnis mit seinen Mitgliedsstaaten Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay würde eine der weltweit grössten Freihandelszonen mit mehr als 700 Millionen Einwohnern entstehen. Es soll vor allem Zölle abbauen und damit den Handel ankurbeln. Seit 2019 liegt das fertig ausgehandelte Abkommen allerdings auf Eis. Der Vertrag ist sowohl in Südamerika als auch in Europa umstritten. Einige Länder wollen ihre Märkte schützen, andere fürchten die Aufweichung von Arbeits- und Umweltstandards.

Kommentare

User #7453 (nicht angemeldet)

Das in Südamerika nicht die gleichen Voraussetzungen wie in Europa bestehen ist wohl klar. Milchvieh ist nur schwer zu halten wegen der Hitze und des Wassermangels, der nicht erst seit den Klimaschützern besteht. Die riesigen Steppen wollen bewirtschaftet werden, sonst brennen sie genau um diese Jahreszeit in der Grösse Europas nieder. Also bewirtschaftet man mit der Fleischkuh. Auf den Böden kann kein Gemüse angepflanzt werden. Erdnüsse sind möglich. Soja, Getreide und anderes geht kaputt wenn es nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort regnet. Dann hat der Bauer ein Jahr nichts. Die Frage ist halt, was ist den Europäern wichtiger? CO2 oder Methan? In Paraguay muss jeder Bauer 20% Wald haben. Logisch wollen die nicht noch mal 20% toten Wald auf ihrem Land. Mercosur hat unendlich viele europäische Selbstbefriedigungen, welche alle, auch einzeln für sich, aufzeigen, wie wenig unser Intellekt versteht. Südamerika soll sich an China halten. Weg von den USA und vor allem nicht in die Fänge der Europäer. Schlimmer und gefährlicher als ein dummer Mensch ist einer der sein Wissen falsch einsetzt, und auch noch die Macht hat es durch zu setzen. Auch Macron macht einfach mal wieder Selbstbefriedigung. Weg vom Westen. JETZT

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