Chiang Rai (CHN): Hoffnung auf Rettung der Fussballmannschaft bleibt
Das Wichtigste in Kürze
- Auch nach fast zehn Tagen ist die thailändische Provinz Chiang Rai noch voller Hoffnung.
- Die Jungen könnten sich in «Pattaya Beach» aufhalten.
- Die Taucher sind noch einen Kilometer von der Felskammer entfernt.
Seit fast zehn Tagen gibt es kein Lebenszeichen von den vermissten Knaben und ihrem Trainer. Die Eltern der Vermissten harren seit Beginn vor der Tham-Luang-Höhle aus. In ihren Gesichtern spiegeln sich Erschöpfung und Hoffnung. Viele haben die Augen geschlossen und sind in ihren Gedanken und Gebeten ganz bei ihren vermissten Lieben. Sie vertrauen auf den Optimismus der Regierung, die Jungen noch lebend zu retten.
Knapp 1000 Helfer schickte diese auf die Suche. Aber niemand hier kenne sich mit Suchaktionen in Höhlen aus. «Eine solche Lage hat es in unserem Land noch nie zuvor gegeben. Wir sind nicht bereit dafür», sagt Provinzgouverneur Narongsak Osotthanakorn. Deshalb treffen bei der Höhle immer mehr internationale Helfer ein.
Die Zeit läuft
Aber die Zeit läuft der vermissten Fussballmannschaft davon. «Wir kämpfen gegen die Zeit und das Wasser, um die 13 Menschenleben zu retten», sagt Osottanakorn. Bei der oft chaotischen Suchaktion fragt man sich, ob die eine helfende Hand überhaupt weiss, was die andere macht.
Helfern zufolge gab es lange Zeit keine offizielle Karte. Verschiedene Teams arbeiteten mit unterschiedlichem Kartenmaterial. Erst am neunten Tag nach Verschwinden der Fussballer veröffentlichte die Regierung eine Höhlenkarte.
Viele wollen nur an ein Happy End denken
Thailändische Mediziner versichern zwar, dass die Vermissten eine Woche überleben könnten, dabei gehen sie aber davon aus, dass sie im Trockenen sind und Trinkwasser haben. Über die Möglichkeit, dass die Mannschaft ertrunken sein könnte, möchte in Chiang Rai niemand offen reden.
Auch die nur schleppend vorangehende Suche wird nicht kritisiert. Eine Schauspielerin, die meinte, in jedem anderen Land hätte man die Jungs längst gefunden, erntete für diesen Social-Media-Post heftige Kritik. Die grosse Mehrheit hält die Hoffnung am Leben, mit selbst geschriebenen Songs, Zeichnungen oder Gebeten. «Ich warte immer auf gute Nachrichten», schrieb ein User auf Twitter. Es gebe immer Hoffnung. Genau wie die Eltern im Schlamm vor der Tham Luang-Höhle wollen viele nur an ein Happy End denken.
Happy End doch möglich?
Nach den zunächst nur mächlichen Fortschritten, scheinen die Suchenden nun voran zu kommen. Nach tagelang anhaltenden Monsunregen hörte es gestern endlich auf zu regnen, wodurch auch das Wasser in der gefluteten Tham-Luang-Höhle zurückging.
Die Taucher versuchen eine «Pattaya Beach» genannte Felskammer zu erreichen, die als möglicher Aufenthaltsort der Vermissten ausgemacht wurde. Noch sind sie nach Angaben thailändischer Marinetaucher etwa einen Kilometer entfernt. «Wir schicken ihnen unsere Unterstützung, damit sie die Kraft haben, auf Hilfe zu warten», sagt der Schulleiter der vermissten Jungs.