Angesichts der Proteste in Chile prüft das Land eine mögliche Einmischung eines osteuropäischen Landes in die Unruhen.
Wasserwerfer gegen Demonstranten in Santiago de Chile
Wasserwerfer gegen Demonstranten in Santiago de Chile - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Aussenminister: Grosser Internet-Datenverkehr aus osteuropäischem Land .
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«Chilenische internationale Einrichtungen untersuchen, ob es eine direkte internationale Einmischung gibt», sagte der chilenische Aussenminister Teodoro Ribero am Dienstag (Ortszeit) vor Journalisten.

Sicher sei, dass es in den Tagen nach Beginn der Proteste am 18. Oktober einen grossen Datenverkehr im Internet «aus einem Land in Osteuropa nach Chile» gegeben habe. Zu dem erhöhten Datenverkehr im Internet in diesem Zeitraum zählten nach Angaben Riberos etwa das Erstellen «gefälschter Profile».

Ribero nannte das Land nicht namentlich. Er machte auch keine näheren Angaben zur Art und Weise der mutmasslichen Einmischung.

Zuvor hatte Russland Vorwürfe der USA vehement zurückgewiesen, wonach es eine russische Einmischung über das Internet in die Massenproteste gegeben haben soll. Ein ranghoher Vertreter des US-Aussenministers hatte Russland konkret vorgeworfen, die Debatte in Chile durch Beiträge sogenannter Internet-Trolle in Online-Netzwerken zu «verzerren». In einem Telefonat mit dem chilenischen Staatschef Sebastián Piñera sprach US-Präsident Donald Trump Ende Oktober allgemein von «ausländischen Bemühungen, um Chiles Institutionen, Demokratie oder Gesellschaft zu untergraben».

Bei den Massenprotesten in Chile wurden seit dem 18.Oktober 23 Menschen getötet und mehr als 2000 weitere verletzt. Die Proteste richteten sich zunächst gegen eine Erhöhung der Ticketpreise im öffentlichen Nahverkehr. Die Demonstranten kritisieren aber auch niedrige Löhne, hohe Kosten für Bildung und Gesundheit sowie die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich in dem südamerikanischen Land.

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