China ermittelt gegen US-Paketdienst FedEx

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Die USA werfen dem chinesischen Huawei-Konzern Spionage vor und haben ihn auf eine «schwarze Liste» gesetzt. Nun nimmt Peking selbst ein US-Unternehmen ins Visier. Eine Vergeltungsaktion?

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Das Logo des Liefer- und Logistikunternehmens Fedex auf einem Monitor an der New Yorker Börse. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor dem Hintergrund des Handelskriegs mit den USA hat China eine Untersuchung gegen den US-Paketdienst FedEx eingeleitet.

Wie chinesische Staatsmedien berichteten, wird dem Unternehmen vorgeworfen, mehrere Pakete des chinesischen Huawei-Konzerns in die USA umgeleitet zu haben.

FedEx habe «die legitimen Rechte und Interessen von Kunden ernsthaft verletzt», berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua.

Zuvor hatte Huawei den US-Lieferdienst beschuldigt, mehrere Pakete an die FedEx-Zentrale in die USA geschickt zu haben, anstatt sie direkt an Huawei-Niederlassungen in Asien zu liefern. FedEx entschuldigte sich und sagte, dass die Pakete versehentlich fehlgeleitet worden seien.

US-Präsident Donald Trump hatte neben Strafzöllen gegen China den Handelskrieg mit dem Land in den vergangenen Wochen verschärft, indem er den chinesischen Telekom-Riesen Huawei auf eine «schwarze Liste» setzte. Damit unterliegen dessen Geschäftsbeziehungen zu US-Partnern strengen Kontrollen. Mehrere Chiphersteller und der Internetkonzern Google teilten in Folge der Sanktionen mit, Geschäfte mit Huawei einzuschränken oder abzubrechen.

Als Antwort auf die US-Sanktionen kündigte Peking am Freitag an, eine eigene Liste mit «unzuverlässigen» ausländischen Firmen aufstellen zu wollen. Auf der Strafliste sollen Unternehmen, Personen und Organisationen geführt werden, die den Interessen chinesischer Unternehmen schaden, wie Chinas Handelsministerium mitteilte.

Auch drohte China mit einer Verknappung der Seltenen Erden. Die 17 Metalle, zu denen Neodym, Lanthan und Cer gehören, werden besonders in der High-Tech-Industrie benutzt - etwa für Smartphones, Computer und andere Elektrogeräte oder Windkraftanlagen und Autos. Die USA beziehen 80 Prozent dieser Metalle aus China.

Am Sonntag machte Peking die USA erneut für die Eskalation des Konflikts verantwortlich. «China will keinen Handelskrieg, hat aber auch keine Angst davor», hiess es in einem vom chinesischen Staatsrat veröffentlichten «Weissbuch». Man sei bereit, «mit den USA zusammenzuarbeiten, um Lösungen zu finden und ein für beide Seiten vorteilhaftes Win-Win-Abkommen zu erzielen», hiess es in dem Positionspapier weiter. Es gebe jedoch Grenzen. So werde China in «Grundsatzfragen» keine Kompromisse eingehen.

«Die Souveränität und Würde eines Landes muss respektiert werden und jede Einigung zwischen den beiden Seiten muss auf Gleichheit und gegenseitigem Nutzen beruhen», hiess es weiter. «China ist offen für Verhandlungen, wird aber bis zum Ende kämpfen, wenn es nötig ist.» Die Regierung habe genügend Spielraum, um die Gesundheit der chinesischen Wirtschaft auch bei Spannungen zu gewährleisten.

Der Handelskrieg der beiden grössten Volkswirtschaften hatte an diesem Wochenende einen neuen Höhepunkt erreicht. In der Nacht zu Samstag traten als Vergeltung auf bereits verhängte Abgaben Washingtons neue Strafzölle der Chinesen in Kraft. Die Abgaben betreffen US-Waren im Wert von 60 Milliarden Dollar. Je nach Produkt gelten Zölle von bis zu 25 Prozent. Insgesamt sind 5140 Produkte betroffen.

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