Im Juni bringt eine chinesische Mondmission erstmals Proben von der Rückseite des Mondes zur Erde, doch erste Ergebnisse lassen lange auf sich warten.
Erstmals in der Menschheitsgeschichte hatte eine Sonde Gestein von der Mondrückseite auf die Erde gebracht. (Archivbild)
Erstmals in der Menschheitsgeschichte hatte eine Sonde Gestein von der Mondrückseite auf die Erde gebracht. (Archivbild) - Bei He/XinHua/dpa

Ein chinesisches Forscherteam hat erste Ergebnisse der Bodenproben von der Rückseite des Mondes veröffentlicht. Die Proben, die mit der Mission «Chang'e-6» zurück auf die Erde kamen, haben eine viel geringere Dichte als die der vorangegangenen Mission «Chang'e-5» zur erdzugewandten Seite, wie die Wissenschaftler im chinesischen «National Science Review» berichten. Anhand der Grösse der Körner gehen die Forscher ausserdem von einer unterschiedlichen Zusammensetzung des Bodens aus.

Den Fachleuten zufolge enthielt die Probe verschiedene Gesteinsarten wie lokal auf dem Mond vorkommenden Basalt, der die Geschichte von Vulkanismus auf dem Erdtrabanten belegt. Anderes nicht-vulkanisches Gestein aus der Probe dürfte dagegen Aufschluss über den Einschlag in dem Krater geben, in dem die Probe entnommen wurde, sowie über die Mondkruste.

Anderer Elementgehalt

Mit Blick auf die chemische Zusammensetzung entdeckten die Forscher einige Unterschiede zu Proben von der erdzugewandten Seite des Mondes. Das entnommene Gestein der Mondrückseite war dem Wissenschaftsartikel zufolge vergleichsweise reichhaltig an Aluminiumoxid (14 Prozent) und Calciumoxid (12 Prozent). Dafür fiel der Anteil von Eisen(II)-oxid mit 17 Prozent geringer aus als auf der Vorderseite. Auch Spurenelemente wie Kalium oder Seltene Erden waren in deutlich geringer Konzentration in der Probe vorhanden.

«Chang'e-6» hatte Ende Juni erstmals in der Geschichte der Menschheit nach einer technisch hochkomplexen Mission erfolgreich Gesteinsproben von der Rückseite des Mondes zurück auf die Erde gebracht. Den 1.935,3 Gramm wiegenden Aushub hatte die Sonde im Südpol-Aitken-Becken entnommen, dem grössten Einschlagkrater. Von den Proben erhofft sich die Wissenschaft unter anderem Rückschlüsse auf die Entstehung des Mondes, seine Kruste und die Unterschiede in der vulkanischen Aktivität auf beiden Mondseiten. Zwar hatten auch Missionen anderer Länder Bodenproben auf dem Mond entnommen, doch nur von der leichter zu erreichenden, erdzugewandten Seite.

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