Chinesische Forscher warnen vor neuem Schweinegrippe-Virus

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China,

Eine neue Variante des Schweinegrippe-Virus H1N1 wurde in China entdeckt. Forscher warnen vor dessen Potential, eine weltweite Pandemie auszulösen.

schweinegrippe
Die in der Coronakrise gelernten Hygiene-Massnahmen sollten langfristig beibehalten werden. Z. B. auch zur Vorbeugung der Schweinegrippe, die gerade wieder in China virulent zu werden scheint. (Symbolbild) - sda - Keystone/GAETAN BALLY

Das Wichtigste in Kürze

  • Die in China entdeckte Schweinegrippe-Variante habe das Potential zur Pandemie.
  • Das Virus G4 EA H1N1 sei auch auf den Menschen übertragbar.
  • Jeder zehnte Angestellte in Schweinemastbetrieben in China habe Antikörper dagegen.

Wissenschaftler haben in China eine Variante des Schweinegrippe-Virus identifiziert, die das Potenzial für eine Pandemie unter Menschen entwickeln könnte. Das berichtet das Team um George Gao vom Chinesischen Zentrum für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten.

Die Variante des Influenza-Virus H1N1, das ab 2009 als sogenannte Schweinegrippe zirkulierte, komme vor allem in Schweinen vor. Könne aber auch Menschen infizieren, schreibt das Team im US-Fachblatt «Proceedings of the National Academy of Sciences».

Möglicher Auslöser einer Pandemie

Die Virusvariante G4 EA H1N1 zeige alle Anzeichen als möglicher Auslöser einer Pandemie, mahnen die Wissenschaftler. Untersuchungen in Schweinebetrieben verschiedener chinesischer Provinzen hatten ergeben, dass diese Variante seit 2016 unter den Tieren vorherrscht. Zudem hatte etwa jeder zehnte von 338 untersuchten Beschäftigen in der Schweinehaltung im Blut Antikörper gegen den Erreger. Menschen könnten also grundsätzlich infiziert werden, folgert das Team.

Chinesische Forscher warnen
Landwirt Huang Demin treibt in dem Dorf im Landkreis Ningxiang seine Schweine in den Stall. Wissenschaftler aus China haben ein neues Schweinegrippe-Virus identifiziert, von dem in Zukunft die Gefahr einer weiteren Pandemie ausgehen könnte. Das Virus mit dem Namen G4 EA H1N1 kommt bislang vor allem in Schweinen vor, kann aber auch Menschen infizieren, heisst es in der Studie, die am Montag (29.06.2020) veröffentlicht wurde. - dpa

Die Forscher haben die Sorge, dass sich das Virus besser an den Menschen anpassen und sich dann vermehrt ausbreiten könnte. Zudem biete eine Immunität gegen anderen Grippe-Erreger keinen Schutz gegen diesen Genotypen. Die Wissenschaftler empfehlen daher dringend, seine Verbreitung bei Schweinen und Menschen engmaschig zu kontrollieren.

Derzeit abgelenkt mit Coronavirus

Schweine gelten als wichtige Überträger von Influenza-Viren. Weil sie sich mit Influenza-Viren sowohl von Vögeln als auch von Menschen anstecken können. Das als H1N1 bekannte Schweinegrippe-Virus hatte im Jahr 2009 Ängste vor einer globalen Pandemie ausgelöst. Es wurde aber schnell unter Kontrolle gebracht.

«Wir sind derzeit zu Recht mit dem Coronavirus abgelenkt». So sagte der an der Studie beteiligte Veterinärmediziner Kin-Chow Chang von der Universität Nottingham am Dienstag der BBC. «Aber wir dürfen neue potenziell gefährliche Viren nicht aus den Augen verlieren».

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