Chinesische Millionenstadt Chengdu dimmt Licht wegen starker Hitzewelle
Das Wichtigste in Kürze
- Sinkende Pegel erschweren Stromerzeugung aus Wasserkraft.
«Das heisse und schwüle Wetter hat dazu geführt, dass die Stromversorgung der Stadt an ihre Grenzen gestossen ist», teilte die Stadtverwaltung mit. Die Situation sei «äusserst ernst». Nach Angaben des örtlichen Verkehrsunternehmens soll auch die Temperatur der Klimaanlagen in den Zügen und Haltestellen «optimiert» werden.
Chengdu hat mehr als 20 Millionen Einwohner und ist die Hauptstadt der Provinz Sichuan im Südwesten von China. Dort stiegen die Temperaturen zuletzt auf über 40 Grad an. Der Pegel in vielen Stauseen sank wegen der Hitze deutlich. Die Region bezieht ihren Strom vor allem aus Wasserkraft und beliefert damit auch Industriegebiete an der Ostküste. Gleichzeitig war das Stromnetz durch eine starke Nutzung von Klimaanlagen belastet.
Angesichts der Knappheit wird der Strom seit dieser Woche in der Provinz rationiert, manche Unternehmen mussten ihre Produktion stoppen. In der ebenfalls in der Provinz liegenden Millionenstadt Dazhou fiel zudem der Strom für einen Teil der Bevölkerung zeitweise aus.
Auch andernorts in China verursacht die Hitzewelle Probleme. In der Provinz Jiangsu im Osten des Landes war es so heiss, dass der Asphalt stellenweise eine Temperatur von 68 Grad erreichte. Die örtlichen Behörden warnten die Autofahrer davor, dass die Reifen platzen könnten.
Hitzewellen sind in China im Sommer zwar nicht ungewöhnlich, in diesem Jahr fallen sie allerdings besonders heftig aus. Nach Angaben des nationalen Wetterdienstes erlebt China derzeit die längste Hitzeperiode seit dem Jahr 1961.