Nach erneuten gewaltsamen Protesten in Hongkong haben mehrere chinesische Staatsmedien eine «härtere Linie» gegenüber der Demokratie-Bewegung in der chinesischen Sonderverwaltungszone gefordert.
Polizisten an einer Hongkonger U-Bahn-Station
Polizisten an einer Hongkonger U-Bahn-Station - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Demonstranten attackierten Büro von chinesischer Nachrichtenagentur Xinhua.
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Die Hongkonger Strafverfolgungsbehörden müssten «die Meute so schnell wie möglich zur Rechenschaft ziehen», schrieb die Staatszeitung «Global Times» am Montag. Demonstranten hatten am Samstag ein Büro der staatlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua beschädigt, was diese als «barbarischen Akt» bezeichnete.

Eine «härtere Linie zur Wiederherstellung der Ordnung» müsse die Antwort auf die «sich verstärkende Gewalt in Hongkong» sein, schrieb die englischsprachige Zeitung «China Daily». Sie warf «westlichen Medien» vor, «Nachsicht» mit der Protestbewegung in Hongkong zu üben. Die Demonstranten versuchten, jene «ruhigzustellen», die «den Scheinwerfer der Wahrheit» auf die Proteste werfen wollten. Die Protestbewegung sei jedoch «zum Scheitern verurteilt, weil das volle Gewicht des Gesetzes sie treffen wird».

Weder die «China Daily» noch die «Global Times» erwähnten die blutige Attacke eines mit einem Messer bewaffneten Angreifers am Sonntag, bei dem mindestens fünf Menschen verletzt worden waren. Laut Augenzeugen sprach der Angreifer Mandarin - die mehrheitlich in Festland-China gesprochene Sprache - und rief pro-chinesische Parolen, bevor er auf die Menschen losging. Dem Lokalpolitiker Andrew Chiu, der der Demokratiebewegung angehört, biss der Angreifer ein Teil des Ohrs ab.

Die neue Protestwelle am Wochenende wurde ausgelöst, nachdem die chinesische Regierung am Freitag angekündigt hatte, «keine Aktivitäten» zu tolerieren, die das Land spalten oder die nationale Sicherheit gefährden würden. Die frühere britische Kronkolonie Hongkong wird seit rund fünf Monaten von teils gewaltsamen Protesten erschüttert.

Die Demonstrationen hatten sich anfänglich gegen ein geplantes Gesetz gerichtet, das Auslieferungen von Verdächtigen an Festland-China ermöglichen sollte. Mittlerweile richten sie sich generell gegen die pekingtreue Führung in Hongkong und die Einschränkung demokratischer Freiheiten.

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