Coronavirus: So bekämpfen totalitäre Regimes die Krankheit
Während sich die Schweiz im Teil-Lockdown befindet, herrschen in anderen Ländern Ausgangssperren. Die Konsequenzen bei Nichteinhaltung gehen bis zum Tod.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz befindet sich in einem Teil-Lockdown. Läden, Restaurants, und Kinos sind zu.
- In anderen Ländern herrschen teilweise noch strengere Besimmungen wie Ausgangssperren.
- Aber: Es gibt auch Staaten, die belächeln Corona noch immer.
Im Gegensatz zur Schweiz haben viele Länder auf der Welt krasse Verbote und Ausgangssperren verhängt. Dazu gehören unter anderem Italien, Belgien, Dänemark und Spanien.
Jordanien geht sogar noch einen Schritt weiter. Bis letzte Woche war es den Jordaniern komplett verboten, das Haus zu verlassen. Am Samstag vor einer Woche hatte die Regierung den kompletten Lockdown verhängt. Sogar Apotheken und Lebensmittelgeschäfte liessen ihre Türen geschlossen.
Seit Dienstag ist dies zwar wieder anders. Lebensmittelgeschäfte sind für Personen zwischen 16 und 60 Jahren wieder zeitlich begrenzt geöffnet.
Aber weiterhin gilt: Wer sich den Vorgaben der Regierung widersetzt, wird verhaftet. Gefängnisstrafen von bis zu einem Jahr drohen.
Turkmenistan verbietet das Wort Coronavirus
Auf der anderen Seite scheinen gewisse Länder den Ernst der Lage doch noch nicht ganz zu erkennen. In Turkmenistan beispielsweise hat Diktator Gurbanguly Berdimuhamedow kurzerhand das Wort Coronavirus verbieten lassen. Wer in der Öffentlichkeit darüber redet, wird verhaftet. Wer einen Mundschutz trägt, dem droht eine Gefängnisstrafe.
Und: In Nordkorea gibt es offiziell keine Corona-Infizierte. «Bisher ist in unserem Land kein einziger Mensch mit dem neuartigen Coronavirus infiziert worden», sagte Pak Myong Su. Er ist Direktor der Abteilung für Epidemiebekämpfung. Laut ihm habe man im Land lediglich Leute mit «normaler» Grippe.
Da tut sich doch die Frage auf: Warum tragen denn alle Militärs rund um Machthaber Kim Jong Un Atemschutzmasken.
Philippinischer Präsident: «Erschiesst den, der rauskommt»
Rund die Hälfte der 110 Millionen Philippiner sind derzeit von einer Ausgangssperre betroffen. Präsident Rodrigo Duterte geht sogar noch einen Schritt weiter. «Wenn es Ärger gibt oder Kämpfe ausbrechen und euer Leben in Gefahr ist, erschiesst sie», befahl er Polizei und Militär.
Ausserdem: Personen, die Ärzte und Mitarbeiter des Gesundheitswesens mit giftigen Chemikalien angreifen, soll die Polizei bestrafen. Und zwar, indem sie die Chemikalien entweder «auf die Täter schütten oder sie zwingen soll, sie zu trinken».
Sind Türken immun gegen Coronavirus?
In der Türkei sind die staatlichen Vorgaben noch relativ harmlos. Zwar wurde der internationale Verkehr aus dem Ausland eingeschränkt, Schulen und Parks sind geschlossen. Aber: Eine Ausgangssperre gilt nicht für alle, sondern lediglich für Türken, die älter als 65 Jahre alt sind.
Zudem behaupteten regierungsnahe Medien, Türken seien immun gegen Corona. Dabei lässt sich die tiefe Fallzahl in der Türkei viel einfacher – und nachvollziehbarer – erklären.
Lediglich 50‘000 Personen wurden bisher auf das Coronavirus getestet. Offiziell sind jetzt «erst» rund 10‘000 Menschen infiziert. Dies ist im Vergleich zur Bevölkerung von 83 Millionen Türken relativ wenig.
Weissrussland startet neue Fussball-Saison
Die Welt des Sports steht wegen des Coronavirus weitgehend still. Doch nicht so in Weissrussland! Die nationale Liga ist trotz der Pandemie plangemäss in die neue Saison gestartet. Auch die Fans sind weiterhin in den Stadien zugelassen.
Der Präsident geht gar noch weiter: «Ich nenne dieses Coronavirus nichts anders als eine Psychose und lasse mich auch nicht davon abbringen». Das sagte Lukaschenko diese Woche. «Die zivilisierte Welt ist verrückt geworden», meint er.
