Danone: Boykott in Marokko bremst Lebensmittelkonzern
Das Wichtigste in Kürze
- In Marokko werden Produkte von Danone boykottiert.
- Konsumenten werfen dem französischen Lebensmittelhersteller überhöhte Preise vor.
Der französische Lebensmittelkonzern Danone verliert wegen eines Boykotts in Marokko an Tempo. Der Kundenstreik werde auch im zweiten Halbjahr die Ergebnisse des weltgrössten Joghurtherstellers belasten, erklärte der Konzern am Freitag.
Konsumenten werfen Danone und anderen grossen Firmen vor, ihre Marktmacht in Marokko zu missbrauchen und überhöhte Preise zu verlangen. Der Nestlé-Rivale hat nach eigenen Angaben mehr als die Hälfte seines Marktanteils bei Frischmilch in dem nordafrikanischen Land verloren, der Umsatz brach ein. Das machte sich auch in den Zahlen des Konzerns bemerkbar. Auf vergleichbarer Basis kletterten die Konzernerlöse im zweiten Quartal um 3,3 Prozent, nachdem sie zu Jahresanfang noch um 4,9 Prozent gewachsen waren.
Finanzchefin Cecile Cabanis zeigte sich überzeugt, dass Danone mit dem Gegenwind in Marokko umgehen könne und die Umsatzverluste dort an anderer Stelle ausgleichen könne. Die Ziele für 2018 bekräftigte sie. Die Anleger reagierten erleichtert. Mit einem Plus von 1,8 Prozent gehörten die Danone-Aktien zu den grössten Gewinnern im französischen Leitindex CAC 40.
Die Nachfrage nach Baby-Nahrung in China und Wasser des Konzerns blieb im zweiten Quartal hoch. In Nordamerika erholte sich das Geschäft mit Milcherzeugnissen. Der operative Gewinn stieg im ersten Halbjahr auf vergleichbarer Basis um 7,9 Prozent auf 1,78 Milliarden Euro (umgerechnet rund 2,05 Milliarden Franken).