Das Dengue-Fieber grassiert in Brasilien stärker denn je. Doch eine langfristige Methode zur Bekämpfung scheint seine Wirkung zu zeigen.
Mücke
Eine Mücke sticht: Angelockt werden die Insekten insbesondere durch das Kohlendioxid, das beim Atmen ausgestossen wird. (Symbolbild) - Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Noch nie zuvor grassierte das Dengue-Fieber in Brasilien im aktuellen Ausmass.
  • Deshalb suchen Forscher verschiedenste Lösungsansätze.
  • Mit dem Bakterium Wolbachia wurden bereits erste Erfolge erzielt.
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Seit Beginn des Jahres 2024 haben sich mehr als eine Millionen Brasilianer und Brasilianerinnen mit dem Dengue-Fieber infiziert. Das bedeutet nicht nur, dass viele Menschen krank im Bett herumliegen. Es sorgt unter anderem auch für eine Überlastung des Gesundheitssystems und führt immer wieder zum Tod der Infizierten.

Die Dengue-Welle schlägt in Brasilien so heftig ein wie noch nie. Laut «heise» gibt es hierfür zwei Schlüsselfaktoren: Einerseits ist es in diesem Jahr im südamerikanischen Land besonders heiss und feucht. Andererseits verbreiten sich aktuell auch alle vier Typen des Virus – und die wenigsten Menschen sind gegen alle immun.

Lösungsansätze gegen Dengue nicht nur in Brasilien wichtig

In Zukunft wird das Dengue-Virus allerdings nicht nur in Brasilien ein Problem darstellen. Auch in Europa und der gesamten Welt nehmen die Fälle dramatisch zu. Deshalb braucht es dringend eine Lösung für die Bekämpfung. Das Bakterium Wolbachia könnte die Antwort darauf sein.

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Die Mückengattung Aedes aegypti ist der Hauptüberträger des Dengue-Fiebers. - keystone

Bei ihm handelt es sich um einen Einzeller, der in Insekten häufig anzutreffen ist und sich nicht auf Menschen überträgt. Forscher haben nachgewiesen, dass eine von dem Bakterium infiltrierte Mücke eine höhere Immunreaktion zeigt. Das führt letztlich dazu, dass die Viren innerhalb des Moskitos nur bedingt wachsen können.

Das «World Mosquito Program» macht sich diesen Effekt zunutze. Die Mitarbeitenden züchten Mücken, die das Bakterium in sich tragen. Dann setzen sie diese in der Wildnis aus.

Sind Sie schon einmal an Dengue erkrankt?

Wenn sich wilde Weibchen mit Männchen aus dem Labor paaren, dann schlüpfen keine Insekten aus ihren Eiern. Wenn jedoch die Rollen ausgetauscht und die Weibchen aus dem Labor stammen, so wird das Bakterium weitervererbt.

Erster Erfolg gegen Dengue in Brasilien bereits erzielt

In der Stadt Niterói, die in der Nähe von Rio de Janeiro liegt, läuft das bisher grösste Projekt der Organisation. Im Jahr 2015 setzte sie dort erstmals ihre gezüchteten Moskitos aus. Je nach Stadtteil liegt der Prozentsatz der von Wolbachia infiltrierten Mücken bei 40 bis 80 Prozent, wie «heise» berichtet.

Im Gegensatz zu Gebieten ohne Eingriff konnte die Anzahl von Dengue-Fällen auf diese Weise um 69 Prozent gesenkt werden. Auch jetzt weist Niterói eine der geringsten Inzidenzen von Dengue in Brasilien auf. In der aktuellen Welle ist es allerdings schwierig, bereits Konklusionen aus den Zahlen zu schliessen.

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Um die Verbreitung von Dengue in Brasilien in den Griff zu bekommen, werden die Mücken mit Insektiziden getötet. - keystone

In den kommenden Jahren will das «World Mosquito Program» mehrere Millionen Mücken heranzüchten. Auf diese Weise könnte es ihnen gelingen, die Dengue-Fälle in Brasilien stark zu reduzieren. Es gibt jedoch auch andere Projekte, die sich positiv auswirken könnten.

So gibt es auch andere Bestreben, die Anzahl der Moskitos auf ähnliche Weise zu dezimieren. Gleichzeitig wird in Brasilien seit mehreren Wochen bereits gegen das Dengue-Virus geimpft. Eines ist klar: Mit all diesen Methoden können die aktuelle Welle nicht beeinflussen. Allerdings könnten sie langfristige Lösungen darstellen und die Welt vor einer weiteren Pandemie beschützen.

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