Wer in Deutschland gegen den Mindestlohn verstösst, muss sich in Acht nehmen: 6000 Fahnder sind auf der Suche nach Gehalt-Sündern.
Die deutschen Zollbeamten haben während einer Kontrolle Hilferufe gehört (Symbolbild).
Die deutschen Zollbeamten haben während einer Kontrolle Hilferufe gehört (Symbolbild). - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Deutschland setzt 6000 Zollfahnder für die Suche nach Mindestlohn-Sündern ein.
  • Wer dagegen verstösst, hat mit Bussgeldern und Strafverfahren zu rechnen.
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Mit rund 6000 Fahndern hat der deutsche Zoll am Dienstag die erste bundesweite Mindestlohn-Kontrolle gestartet. «Bei Verstössen werden Bussgeld- oder Strafverfahren eingeleitet», sagte ein Zollsprecher der Nachrichtenagentur DPA.

Im Rahmen der Sonderprüfung werden hunderte Unternehmen kontrolliert, Mitarbeiter nach ihrem Einkommen gefragt und dies mit den Gehaltsunterlagen der Firmen abgeglichen. Immer wieder stehen in Branchen wie dem Bau-, Fleisch-, Reinigungs- und Gastgewerbe Unternehmen im Verdacht, dass der gesetzliche Mindestlohn von 8,84 Euro pro Stunde nicht gezahlt wird und Beschäftigte weniger Geld verdienen, als ihnen zusteht.

Gegen Schwarzarbeit

Die zweitägige Aktion dauert bis Mittwoch, konkrete Ergebnisse sollen am kommenden Montag veröffentlicht werden. Die Massnahme richtet sich auch gegen mögliche Schwarzarbeit. Damit soll der Druck erhöht werden, um das Umgehen des Mindestlohns und illegale Beschäftigung zu unterbinden.

Allein 2017 betrug der Schaden durch nicht gezahlte Abgaben und Steuern nach Angaben des zuständigen Finanzministeriums rund eine Milliarde Euro. Aber mangels ausreichenden Personals konnten nur 2,4 Prozent der Betriebe überhaupt kontrolliert werden. Von heute 6800 Mitarbeitern bei der «Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) soll die Zahl der Mitarbeiter bis 2021 auf knapp 8500 wachsen.

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