Ehemaliger UN-Generalsekretär Kofi Annan ist tot

Die UNO trauert um «einen grossen Mann, Führer und Visionär»: Kofi Annan, ehemaliger Generalsekretär und Friedensnobelpreisträger, ist mit 80 Jahren gestorben.

Kofi Annan erhielt 2007 den  Spezialpreis des Swiss Economic Forum für seine Verdienste für den Weltfrieden von alt Bundesrat Adolf Ogi überreicht.
Kofi Annan erhielt 2007 den Spezialpreis des Swiss Economic Forum für seine Verdienste für den Weltfrieden von alt Bundesrat Adolf Ogi überreicht. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi Annan ist 80-jährig gestorben.
  • Der Ghanaer galt in seiner Amtszeit als das «moralische Gewissen der Welt».

Der Ghanaer sei nach kurzer Krankheit heute Samstag friedlich eingeschlafen, teilt Kofi Annans Familie mit. Kofi Annan hat die Vereinten Nationen während 10 Jahren geführt und 2001 den Friedensnobelpreis «für seinen Einsatz für eine besser organisierte und friedlichere Welt» erhalten.

Moralisches Gewissen der Welt

Kofi Annan, der am 8. April 1938 geboren wurde, verbrachte fast sein gesamtes Berufsleben bei den Vereinten Nationen. 1997 wurde der Ghanaer auf Vorschlag der USA, die sich einer Wiederwahl des Ägypters Butros Butros-Ghali widersetzten, als erster Mann aus Subsahara-Afrika UN-Generalsekretär. Fünf Jahre später hatte er sich international einen solchen Ruf erworben, dass seine Wiederwahl unumstritten war. 2001 erhielt er zusammen mit den Vereinten Nationen den Friedensnobelpreis.

In seinen zehn Jahren an der Spitze der Vereinten Nationen galt Annan als das moralische Gewissen der Welt. Er setzte sich mit Charisma und diplomatischem Geschick für Arme und Unterdrückte ein, warb für Frieden und Gerechtigkeit und bot den USA im Streit um den Irakkrieg die Stirn.

Immer wieder bekam er aber auch die Ohnmacht der Weltorganisation zu spüren. Sein letzter Einsatz wurde zu einem schweren Misserfolg. Fast sechs Monate lang versuchte Annan als UN-Sondergesandter, eine Lösung für den Syrienkonflikt zu finden und den Krieg zu einem Ende zu führen. Doch die Interessensgegensätze der syrischen und ausländischen Kriegsparteien waren zu gross.

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