EU-Kommission will Plastikabfälle eindämmen
Das Wichtigste in Kürze
- EU-Komission will bis 2030 sämtliche Plastikverpackungen wiederverwertbar machen.
- Zurzeit werden nur knapp 30 Prozent des jährlichen Plastikmülls zur Wiederverwertung gesammelt.
- Es sollen neue Regeln entwickelt werden, um Plastik leichter wiederverwertbar zu machen.
Sämtliche Plastikverpackungen in Europa sollen bis 2030 wiederverwertbar werden. Dies ist Teil einer Strategie der EU-Kommission, um Plastikabfälle zu verringern, das Recycling voranzubringen und Menschen, Meere und Umwelt besser zu schützen. «Wir müssen verhindern, dass Plastik in unser Wasser, unser Essen und sogar unsere Körper kommt», erklärte Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans am Dienstag in Strassburg.
Europaweit fallen nach Angaben der EU-Kommission jährlich rund 26 Millionen Tonnen Plastikmüll an. Nur knapp 30 Prozent davon werden zur Wiederverwertung gesammelt, die übrigen 70 Prozent landen auf Müllkippen, in Verbrennungsanlagen oder in der Umwelt, vor allem in den Meeren.
Die EU-Kommission will mit einem Massnahmenbündel gegensteuern. So sollen neue Regeln entwickelt werden, um Plastik leichter wiederverwertbar zu machen. Europaweit sollen Kunststoffabfälle möglichst sortenrein gesammelt werden. Zudem will die Kommission noch 2018 neue Regeln zur Vermeidung von Einmalgegenständen aus Plastik an vorschlagen, also zum Beispiel Strohhalme, Einwegbesteck oder Deckel für Kaffeebecher. Die Beimengung von Plastikpartikeln in Kosmetika und Waschmitteln soll unterbunden werden.
In Häfen sollen Abfallannahmestellen für Schiffe vorgeschrieben werden. Denn 20 bis 40 Prozent der Abfälle in den Ozeanen stammten von Schiffen, erklärte die Kommission. Insgesamt sollen nach Angaben des Umweltbundesamts bis zu 142 Millionen Tonnen Plastikabfälle in den Weltmeeren schwimmen.