Evo Morales: Boliviens Justiz erlässt Haftbefehl gegen Ex-Präsident
Die bolivianische Justiz hat einen Haftbefehl gegen den früheren Präsidenten Evo Morales erlassen. Der geflüchtete Staatschef hält sich in Argentinien auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Gegen Boliviens Ex-Präsident Evo Morales wurde ein Haftbefehl erlassen.
- Er solle wegen der Vorwürfe des «Terrorismus» und des Aufruhrs aufgegriffen werden.
- Der geflüchtete Staatschef nennt den Haftbefehl «illegal, unfair und verfassungswidrig».
Die bolivianische Justiz hat Haftbefehl gegen den aus dem Land geflüchteten früheren Staatschef Evo Morales erlassen. Morales solle wegen der Vorwürfe des «Terrorismus» und des Aufruhrs aufgegriffen und der Staatsanwaltschaft in La Paz übergeben werden. Das heisst es in dem Dokument vom Mittwoch.
Morales bezeichnete den Haftbefehl in einer Botschaft im Internetdienst Twitter als «illegal, unfair und verfassungswidrig». Er beteuerte, er sei deswegen nicht besorgt. Er wolle seinen «politischen und weltanschaulichen Kampf für ein freies und souveränes Bolivien» fortsetzen. Der 60-Jährige hält sich seit einigen Tagen in Argentinien auf.
Evo Morales in Argentinien im Exil
Morales war Anfang November unter dem Druck wochenlanger Proteste gegen die von Manipulationsvorwürfen überschattete jüngste Präsidentschaftswahl zurückgetreten. Er flüchtete zunächst ins Exil nach Mexiko.
Dort verbrachte Morales fast einen Monat, reiste dann nach Kuba weiter und traf schliesslich in Argentinien ein. Der neue linksgerichtete Präsident von Argentinien, Alberto Fernández, betrachtet Morales als Opfer eines «Staatsstreichs».
Seit Morales' Rücktritt gab es immer wieder gewaltsame Proteste der Anhänger des Ex-Staatschefs. Dutzende Menschen wurden bei den Unruhen getötet.