Proteste in Bolivien mit Schweineohren und Kuhhörnern
Hunderte Metzger protestieren mit Tierkörperteilen gegen steigende Rindfleischpreise in Bolivien.

Hunderte Metzger haben in Bolivien mit Körperteilen von Tieren wie Schweineohren gegen den Anstieg der Rindfleischpreise protestiert. Demonstranten warfen in der Stadt La Paz Kuhhörner auf Polizisten, die ein Regierungsgebäude bewachten, wie auf Bildern zu sehen war.
Zu dem ungewöhnlichen Protest hatte der Nationale Verband der bolivianischen Fleischarbeiter (Contracabol) aufgerufen, um die Regierung zu Massnahmen zur Regulierung der Rindfleischpreise zu bewegen.
Rindfleisch spielt eine bedeutende Rolle in der Landwirtschaft des Landes. In den letzten Wochen hat sich der Rindfleischpreis deutlich erhöht – unter anderem aufgrund wirtschaftlicher Faktoren. Ein Mangel an Devisenreserven hat zu Importengpässen geführt, wodurch die Produktionskosten für Landwirte gestiegen sind.
Exporte verschärfen das Problem
Die Gewerkschaft beklagt auch, dass ein Teil der Rindfleischproduktion exportiert wird. Dadurch werde das Angebot auf dem heimischen Markt verknappt, was die Preise weiter steigen lässt.
Die Regierung hatte eine Sitzung einberufen, um eine Lösung für den Anstieg des Rindfleischpreises zu finden. Doch Gewerkschaftsvertreter nahmen daran nicht teil, da sie ein Gespräch mit Präsident Luis Arce fordern. Andernfalls werde der Streik, der am Donnerstag stattfand, aufrechterhalten.
Bolivien zählt zu den ärmsten und strukturschwächsten Ländern Südamerikas. Es kommt immer wieder zu sozialen Protesten, die hauptsächlich von der schlechten Wirtschaftslage und politischen Spannungen getrieben werden.