Expertin: Israels Angriffe im Libanon nur mit Gaza vergleichbar
Israels jüngste Angriffe auf den Libanon erreichen eine neue Dimension in der modernen Kriegsführung.
Israels massive Bombardements im Libanon vom Montag suchen mit Blick auf die Schwere der Angriffe einer Konflikt-Expertin zufolge in der modernen Kriegsführung ihresgleichen. «Soweit wir das beurteilen können, ist dies wirklich nur mit dem jüngsten Gaza-Krieg vergleichbar.» Dies sagte Emily Tripp der Deutschen Presse-Agentur.
Sie leitet die unabhängige britische Organisation Airwars, die Angriffe gegen Zivilisten in Konfliktgebieten untersucht. Darunter im Gazastreifen sowie bei den US-geführten Kriegen in Syrien, Irak und Afghanistan. Bei Israels Angriffen wurden nach offiziellen libanesischen Angaben am Montag 558 Menschen getötet und mehr als 1600 verletzt. Israels Militär erklärte, 1600 Ziele angegriffen zu haben.
Konfliktdynamik verändert sich
«Diese Intensität wäre vor dem Gaza-Krieg schwer vorstellbar», sagte Tripp. «Wie Israel Krieg führt, unterscheidet sich mit Blick auf die Häufigkeit und Stärke der Angriffe spürbar von der seiner Verbündeten. Und davon, was mit Blick auf Schaden als vertretbar betrachtet wird.»
Nach «dieser Art von Kriegsführung in Gaza über Monate» hinweg würde nun «ein hohes Mass an Schaden normalisiert», sagte Tripp. Bei der Stärke von Israels Angriffen gebe es auch bei den «tödlichsten Monaten für Zivilisten» in den jüngsten US-Kriegen keinen Vergleich.