Fahrer handelte laut Passagier in böser Absicht

Simon Binz
Simon Binz, DPA

Russland,

In Moskau ist am Montagnachmittag ein Bus eine Fussgängerunterführung hinunter gerast. Dabei kamen mehrere Menschen ums Leben. Der Fahrer sprach von einem Versagen der Bremsen, ein Passagier wirft dem Busfahrer jedoch vor, mit böswilliger Absicht gehandelt zu haben.

Das Wichtigste in Kürze

  • Aussagen eines Passagiers und ein Video in den sozialen Netzwerken nähren Zweifel an der Unfall-Version der Bus-Irrfahrt von Moskau.
  • Gemäss dem Passagier habe der Fahrer in «böswilliger» Absicht gehandelt, als er mit seinem Bus die Fussgängerunterführung hinunter raste.
  • Bei dem Unfall kamen mindestens fünf Menschen ums Leben, 15 Personen wurden verletzt.

Laut dem Passagier habe der Fahrer mit böswilliger Absicht gehandelt, wie russische Medien berichten. «Er schien ruhig», sagte der Mann über den Fahrer. «Plötzlich, ohne Grund, trat er auf das Gas und fuhr auf das Trottoir. Er fuhr absichtlich in die Unterführung», so der Fahrgast.

Er habe sich gedacht, der Bus hätte doch in jenen, der vor ihm an der Haltestelle stand, fahren können, oder in Bäume am Strassenrand.

Ein nicht verifiziertes Video, das in den sozialen Netzwerken kursiert stützt die Aussagen des Passagiers. Auf dem Video ist zu sehen, wie der Bus erst langsam durch eine Lücke zwischen anderen Fahrzeugen manövriert und dann die Treppe der Fussgängerunterführung hinabrast.

Die Polizei geht nach aktuellen Angaben aber von einem Unglück aus. Es handle sich entweder um technisches Versagen oder um einen Fahrfehler, teilte die Moskauer Polizeiführung nach Angaben der Agentur Interfax mit.

Der Fahrer sprach in einer ersten Vernehmung von einem Versagen der Bremsen. Er habe die Handbremse gelöst. Darauf habe sich der Bus selbst in Bewegung gesetzt, er habe ihn nicht mehr stoppen können.

Bei der Irrfahrt kamen mindestens fünf Menschen ums Leben. Nach Agenturmeldungen vom Montag wurden weitere 15 Fussgänger verletzt. Neun Verletzte sind am Dienstag noch in Krankenhäusern behandelt worden. Eine Frau schwebe noch in akuter Lebensgefahr, meldete die Agentur Interfax unter Berufung auf Behördenquellen.

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