Fast 130 Tote nach Unwettern in Indonesien
Das Wichtigste in Kürze
- In Indonesien ist die Zahl der Todesopfer nach schweren Unwettern mit Überschwemmungen und Erdrutschen weiter gestiegen.
Die Behörden gaben sie am Dienstag mit 128 an.
Mindestens 72 Menschen wurden auf mehreren Inseln im Osten des Landes noch vermisst, nachdem der Zyklon Seroja am Wochenende die Provinz Ost-Nusa-Tenggara heimgesucht hatte.
In abgelegenen Regionen, die wegen der Wassermassen und Schlammlawinen nicht erreichbar sind, waren Rettungstrupps mit Hubschraubern im Einsatz. Sie sollten Hilfsgüter aus der Luft abwerfen.
Nach Angaben des Sprechers der Nationalen Katastrophenschutzbehörde, Raditya Djati, wurden allein 67 Menschen von einem Erdrutsch getötet, den die starken Regengüsse am Vulkan Lewotolo auf der Insel Lembata ausgelöst hatten. 49 Menschen kamen auf der Insel Adonara um und weitere 12 auf Alor. Die betroffene Region liegt östlich von Bali.
Allein auf Lembata und Adonara seien 500 Gebäude beschädigt worden, sagte der Chef der Behörde, Doni Monardo. «Dort werden noch viele Menschen vermisst.» Vielerorts bot sich ein Bild der Verwüstung. Einsatzkräfte waren mit Baggern im Einsatz, um Trümmer und Schlamm aus dem Weg zu räumen. Die Meteorologen erwarteten, dass sich der tropische Wirbelsturm Richtung Südwesten von Indonesien wegbewegen würde.
Auch im angrenzenden Zwergstaat Osttimor stieg die Zahl der Opfer auf mindestens 27, wie die Regierung mitteilte. Die Inselrepublik war 2002 unabhängig geworden. Allein in der Hauptstadt Dili seien 13 Menschen gestorben und 7000 aus ihren Häusern vertrieben worden.
In Indonesien, dem grössten Inselstaat der Welt, kommt es in der Regenzeit zwischen Oktober und April immer wieder zu tödlichen Naturkatastrophen. Das südostasiatischen Land mit seinen etwa 130 aktiven Vulkanen liegt auch auf dem sogenannten pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde.