Fast 50 Nashörner binnen zehn Monaten in Botsuana von Wilderern getötet
Im südafrikanischen Botsuana ist die Zahl der durch Wilderer getöteten Nashörner nach Regierungsangaben in «alarmierendem Mass» gestiegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Regierung spricht von «alarmierender» Zunahme.
In den vergangenen zehn Monaten seien mindestens 46 Tiere im Moremi-Wildreservat im Norden des Landes getötet worden, erklärte ein Regierungsvertreter am Montag. Das entspricht fast zehn Prozent der Gesamtpopulation in Botsuana.
Der starke Anstieg sei «besorgniserregend und ungewöhnlich», sagte der Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur AFP. Betroffen seien sowohl das Spitzmaulnashorn als auch das Breitmaulnashorn. Die Wilderer seien zudem «sehr organisiert» vorgegangen.
Der Tierschutzorganisation Save the Rhino zufolge leben in Botsuana noch 500 Nashörner - die meisten im Grasland des nördlichen Okavango-Deltas, wo auch das Moremi-Wildreservat liegt. In dem südafrikanischen Staat stehen die Tiere eigentlich unter Artenschutz.
Von den zahlreichen Nashörnern, die einst die Kontinente Asien und Afrika durchstreiften, sind heute nicht mehr viele übrig. Ihre Population wurde durch Wilderei und den Verlust natürlicher Lebensräume stark dezimiert. In Afrika leben mittlerweile insgesamt weniger als 25.000 Tiere in freier Wildbahn. Rund 5000 von ihnen sind Spitzmaulnashörner.
In Botsuanas Nachbarland Südafrika, wo 80 Prozent des weltweiten Nashornbestands leben, wurden im vergangenen Jahr 594 Nashörner von Wilderern getötet - 23 Prozent weniger als im Vorjahr. In den vergangenen zehn Jahren beläuft sich die Zahl der getöteten Tiere dort auf mehr als 7100.
Die begehrten Hörner der Tiere sind sehr wertvoll und bringen auf dem Schwarzmarkt bis zu 55.000 Euro pro Kilo ein. Sie bestehen wie etwa menschliche Fingernägel zwar nur aus Keratin, dennoch gelten sie in der traditionellen Medizin als Heilmittel. Ausserdem werden die Hörner auch als Trophäen gehandelt, die als Sinnbild für Reichtum und Erfolg gelten.