Frauen verdienen dank Umwelt-Projekt in Kenia erstmals Geld

Rowena Goebel
Rowena Goebel

Kenia,

Die «Löwinnen» sind eines der ersten weiblichen Ranger-Teams in Kenia. Ein Wildtierschutz-Programm verhilft den Frauen zu mehr Selbstständigkeit.

Kenia
Das «Team Lioness» ist die erste Gruppe Ranger in Kenia, die aus Massai-Frauen besteht. - YouTube/Die Deutsche Welle

Das Wichtigste in Kürze

  • In Kenia spannen Frauen aus mehreren Massai-Gemeinschaften zusammen, um Tiere zu schützen.
  • Sie haben eines der ersten weiblichen Ranger-Teams des Landes gegründet.
  • Dadurch verdienen viele von ihnen zum ersten Mal ein eigenes Einkommen.

Das Gebiet um die «Olulugului-Olareshi Group»-Ranch ist eine der artenreichsten Regionen Kenias. Um die Tiere zu schützen, sind zahlreiche Rangers im Einsatz – bisher waren alle von ihnen Männer. Das wollte das «Team Lioness» ändern.

Die «Löwinnen» sind eine der ersten weiblichen Ranger-Gruppen im Land. Sie bestehen aus acht Frauen verschiedener Massai-Gemeinschaften aus der Umgebung und haben sich kürzlich 68 männlichen Kollegen angeschlossen. Sie stammen aus einer Kultur, in der Frauen generell als schwach gelten.

Massai
Bei den Massai gelten Frauen generell als schwach. - Keystone

Das Projekt wird durch die Natur- und Tierschutzorganisation IFAW (International Fund for Animal Welfare) unterstützt. Sie zahlt den Rangern einen Lohn und stellt ihnen Unterkunft, Verpflegung und die nötige Ausrüstung zur Verfügung. Das berichtet die «Deutsche Welle».

Massai-Männer müssen Löwen töten

Für die «Löwinnen» ist es die erste Gelegenheit, ein eigenes Einkommen zu verdienen. Traditionell dürfen Massai-Frauen keiner Erwerbstätigkeit nachgehen. Ehe sie sich rekrutieren lassen durften, mussten sie das Einverständnis des Ältestenrats einholen.

Das Projekt zielt also nicht nur auf Nachhaltigkeit in Umweltfragen ab. Es will den Massai-Frauen eine Jobperspektive geben und ihnen damit auch in Zukunft zu mehr Selbstständigkeit verhelfen.

Ausserdem können sie aufgrund der örtlichen Bräuche einen besonderen Beitrag zum Wildtierschutz leisten. Sie sind es sich gewohnt, sich für den Erhalt der Tiere einzusetzen. Anders ihre männlichen Kollegen: Die Massai-Kultur sieht vor, dass sie ab einem bestimmten Alter einen Löwen töten müssen, um ihre Männlichkeit zu beweisen.

Die Mitglieder des «Team Lioness» vertreiben als Ranger Wilderer. Sie können nun Fährten lesen, Daten sammeln und die Bewegungen von Herden untersuchen.

Ihre neue Tätigkeit bringt auch grosse Gefahren mit sich. Gruppenleiter Patrick Papatiti erklärt: «Wir arbeiten in sehr unwegsamem Gelände, der Busch ist dicht. Viele Büffel sind da draussen, manchmal sind Elefanten da, Schlangen, wenn man in das Dickicht der Büsche geht.» In ihrer Grundausbildung haben die Frauen aber gelernt, wie sie in brenzligen Situationen reagieren müssen.

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