Gas aus indischer Fabrik ausgetreten – sieben Tote
In Indien kam es in der Nacht auf Donnerstag zu einem schweren Gasunglück. Aus einer Chemiefabrik ausgetretene Giftstoffe töteten mindestens sieben Menschen.

Das Wichtigste in Kürze
- In der Nacht auf Donnerstag ist in Indien aus einer Chemiefabrik Gas ausgetreten.
- Beim Unglück wurden mindestens sieben Menschen getötet.
- Weitere Personen mussten ins Spital gebracht werden, Anwohner wurden evakuiert.
Bei einem Gasunglück an einer Chemiefabrik in Indien sind mindestens sieben Menschen getötet worden. Rund 180 weitere wurden mit Augenreizungen und Atemschwierigkeiten ins Krankenhaus gebracht, wie ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag sagte.
Die betroffene Fabrik befindet sich in der Hafenstadt Visakhapatnam im südindischen Bundesstaat Andhra Pradesh. Anwohner in einem Radius von drei Kilometern seien in Sicherheit gebracht worden.
Austritt konnte gestoppt werden
Das Gas, das häufig bei der Produktion von Plastik eingesetzt werde, sei mitten in der Nacht ausgetreten. Das sagte der Chef der nationalen Katastrophenschutzbehörde dem Fernsehsender NDTV. Die Leute hätten wohl den unangenehmen Geruch bemerkt, am Morgen habe der Austritt gestoppt werden können. Indiens Premier Narendra Modi twitterte, er bete für die Sicherheit und das Wohl aller in der Stadt.

Die zuständige Verwaltung forderte die Bürger über Twitter auf, mit nassen Masken oder Tüchern Mund und Nase zu schützen. Zudem sollen sie ihre Häuser nicht verlassen. Fernsehbilder am Donnerstagmorgen zeigten Dutzende Leute auf den Strassen, teils trugen sie andere Menschen.
Erinnerungen an Unglück von 1984
Die Fabrik gehört laut Verwaltung zur koreanischen Firma LG Polymers. Sie stellte laut NDTV Plastik her, das für Konsumgüter wie Spielsachen verwendet wird.
1984 passierte in Indien eine der schlimmsten Chemiekatastrophen der Geschichte. Damals entwichen aus einer Pestizid-Fabrik in Bhopal Tonnen der hochgiftigen Verbindung Methylisocyanat. Sie legten sich wie eine Decke über die Stadt. Nach Angaben von Menschenrechtlern starben mehr als 20'000 Menschen, Hunderttausende erkrankten.