Gazastreifen: Israel stellt Treibstofflieferungen ein
Wegen des Zündens von Brandsätzen und Protesten entlang des Grenzzauns hat Israel die Treibstofflieferungen in den Gazastreifen wieder eingestellt.
Das Wichtigste in Kürze
- Israel stellt Treibstofflieferungen in den Gazastreifen erneut ein.
- Grund dafür sind wiederkehrende Proteste und Gewalt entlang des Grenzzauns.
Israel hat Treibstofflieferungen in den Gazastreifen erneut eingestellt. Verteidigungsminister Avigdor Lieberman begründete den Schritt am Donnerstag mit «der Fortsetzung des Terrorismus» mit Brandsätzen und gewaltsamen Protesten entlang des Grenzzauns. Israel hatte bereits am 17. Juli Treibstofflieferungen über den einzigen Warenübergang Kerem Schalom gestoppt, die Blockade jedoch nach einer Woche wieder aufgehoben.
Die Zahl der Brandsätze, die seit Monaten von palästinensischem Gebiet aus per Ballons und Drachen losgeschickt werden, hatte sich nach dem 17. Juli deutlich reduziert. Laut Lieberman häuften sich die Vorfälle nun aber wieder.
Nach Angaben israelischer Behörden lösten diese fliegenden Brandsätze seit April hunderte Feuer aus und richteten hunderttausende Euro Schaden auf den Bauernhöfen der Region an. Die Palästinenser in Gaza sehen darin eine legitime Art des Widerstandes gegen die seit mehr als einem Jahrzehnt anhaltende israelische Blockade.
In dem von Israel abgeriegelten und von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Küstenstreifen herrscht akuter Energiemangel. Die Bewohner sind auf mit Treibstoff betriebene Generatoren angewiesen.
Seit Ende März gibt es an der Grenze des Gazastreifens immer wieder gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und der israelischen Armee. Mindestens 157 Palästinenser und ein Israeli wurden seitdem getötet.