Gebietsstreit: Küstenwachen kollidieren im Südchinesischen Meer
Im Südchinesischen Meer sind erneut ein philippinisches und ein chinesisches Schiff kollidiert. Die zerstrittenen Staaten geben die Schuld dem jeweils anderen.
Im Streit zwischen den Philippinen und China über Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer ist es erneut zu einer Schiffskollision gekommen.
Der Vorfall ereignete sich nach Angaben der philippinischen Küstenwache am Samstagmorgen nahe der Untiefe Sabina Shoal, die zu den sowohl von China als auch von den Philippinen beanspruchten Spratly-Inseln gehört.
Beide Staaten machten sich gegenseitig für den Zusammenstoss verantwortlich. Es wurden keine Verletzten gemeldet.
Unterschiedliche Darstellungen
«Die chinesische Küstenwache hat gefährliche Manöver durchgeführt, obwohl sie nicht provoziert wurde», sagte ein Sprecher der philippinischen Küstenwache. Ein chinesisches Schiff habe die philippinische «BRP Teresa Magbanua» dreimal gerammt, dabei seien erhebliche Schäden entstanden.
China dagegen sah die Verantwortung für den Vorfall «vollständig» bei den Philippinen. Die «BRP Teresa Magbanua» sei auf «unprofessionelle und gefährliche Weise» mit dem chinesischen Schiff kollidiert, teilte die Küstenwache mit.
Wachsende Spannungen
Erst vor knapp zwei Wochen waren zwei Versorgungsschiffe der philippinischen Küstenwache nahe des Sabina Shoal mit zwei chinesischen Schiffen kollidiert. Mitte August hatte die chinesische Luftwaffe nach Angaben der philippinischen Streitkräfte zudem gefährliche Manöver über dem umstrittenen Scarborough-Riff abgehalten.
Chinesische Flugzeuge sollen dabei mehrere Leuchtraketen nahe einer Transportmaschine der philippinischen Luftwaffe eingesetzt haben, die sich auf einer Routinepatrouille befand.
China reklamiert praktisch das gesamte Südchinesische Meer für sich. Dort beanspruchen aber auch die Philippinen, Vietnam, Malaysia, Taiwan und Brunei Gebiete. Das rohstoffreiche Gebiet gilt auch als wichtige globale Handelsroute. Die USA und Chinas Nachbarn werfen Peking eine zunehmende Militarisierung der Region vor.