Geflüchtetem Fussballprofi droht Abschiebung aus Thailand nach Bahrain

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Thailand,

In Thailand wurde ein Fussballprofi festgenommen. Trotz seinem Flüchtlingsstatus droht ihm eine Abschiebung.

Al-Araibi spricht zu Medienvertretern auf dem Weg zum Gericht.
Der Fussballprofi Al-Araibi spricht zu Medienvertretern auf dem Weg zum Gericht. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Al-Araibi, ein Fussballprofi, wurde in Thailand auf Haftbefehl aus Bahrain festgenommen.
  • Obwohl er den Flüchtlingsstatus geniesst, droht im die Abschiebung nach Bahrain.
  • In seiner Heimat Bahrain wurde Al-Araibi zu zehn Jahren Haft verurteilt.

Trotz internationaler Appelle für seine sofortige Freilassung droht einem Profi-Fussballer mit Flüchtlingsstatus die Abschiebung aus Thailand in sein arabisches Heimatland Bahrain. Der ehemalige Nationalspieler Hakim Al-Araibi, der jetzt für einen Verein in Australien spielt, wurde heute Dienstag in Bangkok in ein Gefängnis verlegt. Nach Angaben seiner Anwälte besteht grosse Gefahr, dass er gegen seinen Willen nach Bahrain abgeschoben wird. In Australien ist Al-Araibi als politischer Flüchtling anerkannt.

Der Fussballer war Ende November mit seiner Frau für einen Urlaub nach Thailand gekommen. Bei der Ankunft in Bangkok wurde er am Flughafen festgesetzt. Grundlage waren ein Fahndungsersuchen und ein Haftbefehl aus Bahrain, einem autoritär regierten Königreich im Persischen Golf.

10 Jahre Haft

Dort war er 2014 in Abwesenheit zu zehn Jahren Haft verurteilt worden, weil er sich 2011 während der arabischen Aufstände an Ausschreitungen beteiligt haben soll. Damals ging in Bahrain vor allem die Mehrheit der Schiiten gegen die sunnitische Führung auf die Strasse. Auch Al-Araibi ist Schiit. Der Fussballer weist alle Vorwürfe zurück. Während der vermeintlichen Tatzeit stand er nach eigenen Angaben für Bahrains Nationalmannschaft bei einem Länderspiel gegen Katar auf dem Fussballplatz.

Am Dienstag beteuerte er erneut seine Unschuld: «Ich habe nichts getan. Ich will nicht nach Bahrain. Ich will nach Australien. Ich will nach Hause.» Nach Angaben seiner Anwälte ist unklar, wann die Behörden über eine mögliche Abschiebung entscheiden. Anwalt Somchai Homlaor sagte der dpa, dies könne Tage, Wochen oder auch Monate dauern. Man warte auf Unterlagen aus Bahrain.

Zwischen beiden Staaten gibt es kein Auslieferungsabkommen. Thailand wird seit einem Putsch 2014 von einer Militärregierung regiert. Al-Araibi war im selben Jahr nach Australien geflohen. Er behauptet, in seiner Heimat gefoltert worden zu sein. Der Fussballer spielt für den Verein Pascoe Vale in der Ersten Liga des Bundesstaats Victoria. Der Club ist in Melbourne zuhause.

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