Geheimdienst nimmt russische Spione fest
Das Wichtigste in Kürze
- Der ukrainische Inlandgeheimdienst hat zwei mutmassliche russische Spione festgenommen.
- Die Spione sollen sensible Informationen an die Regierung in Moskau verraten haben.
- Das Verhältnis zwischen Kiew und Moskau wird durch den Vorfall weiter strapaziert.
Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU hat zwei mutmassliche russische Spione festgenommen. Bei beiden handle es sich um ranghohe Funktionäre, die sensible Informationen an die Regierung in Moskau verraten hätten, teilte die Behörde am Donnerstag in Kiew mit. Der Kreml in Moskau lehnte eine Stellungnahme zunächst ab.
Zuerst war ein Mitarbeiter der Regierung festgenommen worden. Medienberichten zufolge hatte der Mann als Vizechef der Protokollabteilung und Dolmetscher für Ministerpräsident Wladimir Groisman gearbeitet. Der Mann sei bei einem längeren Erholungsaufenthalt im Ausland von Russland angeworben worden, teilte der SBU mit. Dem Verdächtigen drohen bis zu 15 Jahre Haft wegen Landesverrats.
Spion im Geheimdienst
Später wurde bekannt, dass der SBU zudem einen mutmasslichen Spion in den eigenen Reihen enttarnt hat. Der Oberstleutnant habe dienstliche Informationen an Russland weitergegeben und Sabotage durch Russland unterstützt, teilte der Geheimdienst mit.
Das Verhältnis zwischen Kiew und Moskau ist so schlecht wie kaum je seit dem Zerfall der Sowjetunion. Die Ukraine sieht sich wegen der russischen Annexion der Halbinsel Krim im Frühjahr 2014 und der Unterstützung Moskaus für Separatisten im Donbass im Krieg mit dem Nachbarn. In dem Konflikt in der Ostukraine wurden nach UN-Angaben mehr als 10 000 Menschen getötet.