Haftbefehl gegen Ecuadors Ex-Präsident Correa erlassen
Rafael Correa soll ins Gefängnis. Der Ex-Präsident von Ecuador soll an einer Entführung beteiligt gewesen sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Als Staatschef hat Rafael Correa Ecuador aus der Armut geführt.
- Doch nun verfolgt ihn die Justiz bis in sein Exil.
- Correa soll an einer Entführung beteiligt gewesen sein.
Die ecuadorianische Justiz hat einen Haftbefehl gegen den ehemaligen Staatschef Rafael Correa erlassen. Richterin Daniella Camacho entsprach dem Antrag der Staatsanwaltschaft, den Ex-Präsidenten (2007-2017) wegen dessen mutmasslicher Beteiligung an der Entführung eines ehemaligen Abgeordneten zu verhaften. Die Justiz werde eine internationale Fahndung über Interpol beantragen, um Correa an seinem aktuellen Wohnsitz in Brüssel festzunehmen.
«Solch eine Ungeheuerlichkeit wird niemals in einem Rechtsstaat wie Belgien Erfolg haben», schrieb Correa auf seinem Twitter-Account. Sein Rechtsanwalt bezeichnete den Haftbefehl als «politische Verfolgung». Der linke Ex-Präsident ist mit seinem Nachfolger Lenin Moreno verfeindet, obwohl Moreno einst in Correas Regierung dessen Vizepräsident war.
Agradezco a tod@s sus muestras de solidaridad ante este nuevo y grave atropello a la justicia y mis derechos.
— Rafael Correa (@MashiRafael) July 3, 2018
Yo estoy bien. No se preocupen.
Buscarán humillarnos y hacernos pasar un mal rato, pero una monstruosidad así JAMÁS prosperará en un Estado de Derecho como Bélgica.
Correa hatte es am Montag versäumt, bei dem Gericht in Quito vorstellig zu werden, wie es die Richterin angeordnet hatte. Er sei im Konsulat Ecuadors in Brüssel erschienen, um der einstweiligen Verfügung der Justiz zu folgen, erklärte Correa über Twitter. Die Richterin hatte diese Verfahrensweise jedoch abgelehnt.
Hintergrund ist die Entführung des ecuadorianischen Politikers Fernando Balda 2012 in Kolumbien. Balda hatte die damalige Regierung Correas der Korruption bezichtigt. Er wurde nach wenigen Stunden von der kolumbianischen Polizei befreit. Ermittler deckten die Verwicklung ecuadorianischer Geheimagenten in die Planung der Entführung auf. Correa stritt eine Beteiligung an dem Verbrechen stets ab.