Liberaler Amtsinhaber gegen linke Herausforderin: Stichwahl in Ecuador
Ecuador wählt einen neuen Präsidenten, während das Land mit massiven Sicherheits- und Wirtschaftsproblemen kämpft.

Inmitten einer schweren Sicherheitskrise hat in Ecuador die Präsidentenwahl begonnen. Bei der Stichwahl in dem südamerikanischen Land treten der liberalkonservative Amtsinhaber Daniel Noboa und die Linkspolitikerin Luisa González gegeneinander an. González gehört zum Lager von Ex-Präsident Rafael Correa. In den jüngsten Umfragen liegen die beiden Kandidaten fast gleich auf.
Ecuador hat ein massives Kriminalitätsproblem. Mächtige Drogenbanden machen sich in dem einst recht sicheren Land breit, über die Pazifikhäfen werden grosse Mengen Kokain vor allem nach Europa und Asien geschmuggelt. Präsident Noboa erklärte den Ausnahmezustand und schickte die Streitkräfte in den Kampf gegen die Gangs.
Armut und Arbeitslosigkeit nehmen zu
Viele Ecuadorianer sind zudem besorgt über die schlechte Wirtschaftslage. Seit vergangenem Jahr steckt das südamerikanische Land in einer Rezession, Armut und Arbeitslosigkeit haben zugenommen. Die Zahl der Auswanderungen ist so hoch wie seit 15 Jahren nicht mehr.
Noboa war im Oktober 2023 zum Präsidenten gewählt worden, nachdem dessen Vorgänger Guillermo Lasso nach zwei Jahren im Amt das Parlament das aufgelöst und vorgezogene Neuwahlen angesetzt hatte. Mit damals 35 Jahren war der Sohn eines reichen Bananen-Unternehmers der jüngste demokratisch vom Volk gewählte Präsident Ecuadors. Während er zu Beginn breite Unterstützung in der Bevölkerung genoss, machte sich zuletzt Unmut über seine Amtsführung breit.