Haiangriff in Israel: Taucher finden menschliche Überreste
Nach einem mutmasslichen Haiangriff vor der israelischen Mittelmeerküste entdeckten Rettungskräfte sterbliche Überreste.

Ein 40-jähriger Mann wird seit Montag nach einem mutmasslichen Haiangriff vor der Küste von Hadera vermisst. Wie «Spiegel» berichtet, fanden Taucher am Meeresboden menschliche Überreste, die nun identifiziert werden sollen.
Der Rettungsdienst Zaka bestätigte den Fund, nachdem Augenzeugen von einer Haiattacke berichtet hatten.
Menschliche Überreste nach Haiangriff gefunden
Die Suche konzentrierte sich auf das Gebiet nördlich von Tel Aviv, wo ein Kraftwerk warmes Wasser ins Meer leitet. Laut «Web.de» sammeln sich dort zwischen November und Mai Sandbank- und Schwarzhaie, die normalerweise als ungefährlich gelten.
Israelische Medien nannten den Vermissten einen vierfacher Familienvater aus einem Tel Aviver Vorort.
Grossalarm und Badeverbot nach Jahrzehnten ohne Vorfälle
Der Notruf löste eine mehrtägige Suchaktion mit Jetskis und Tauchern aus, wie «Spiegel» schildert. Seit Montagabend gilt ein Schwimmverbot zwischen Tel Aviv und Haifa – eine Massnahme ohne Präzedenzfall.
Haiangriffe sind in Israel äusserst selten; der letzte vergleichbare Vorfall liegt Jahrzehnte zurück. Augenzeugen hatten zuvor Haie in Ufernähe gesichtet, darunter auch Kinder, die mit den Tieren schwammen.

«Web.de» zufolge zeigen Videoaufnahmen die ungewöhnliche Nähe zwischen Menschen und Haien in den Tagen vor dem Angriff. Die Küstenschutzbehörde von Hadera setzte alle verfügbaren Mittel ein, um den Vermissten zu finden.
Kraftwerk als Anziehungspunkt für Haie
Das warme Kühlwasser eines nahegelegenen Elektrizitätswerks lockt regelmässig Haie an, wie «MV-online.de» betont. Experten gehen davon aus, dass die Tiere durch die erhöhten Wassertemperaturen angelockt werden, jedoch keine natürliche Aggression gegenüber Menschen zeigen.
Die Identifikation der Überreste läuft derzeit, wie der Rettungsdienst Zaka bestätigte. Der Vorfall wirft Fragen zum Umgang mit maritimen Risiken in der Region auf, die bisher als sicher galt.
Reaktionen und weitere Schritte
Die Behörden prüfen nun, ob es sich bei dem Angriff um eine Einzeltat handelt oder weitere Schutzmassnahmen nötig sind. Wie «Tachles.ch» berichtet, bleibt die genaue Haiart, die für den Angriff verantwortlich sein soll, unklar.
Die Suche wurde nach dem Fund der Überreste eingestellt. Der Fall hat in Israel eine Debatte über die Koexistenz von Mensch und Hai entfacht.
Bisher galten die Haie vor der Küste als Touristenattraktion, die Taucher anzogen. Die aktuelle Entwicklung könnte dieses Bild nachhaltig verändern.