Freiburger Spitalpersonal soll Sensler Dialekt besser verstehen
Die Freiburger Spitalgruppe HFR schult ihr Personal im einheimischen Sensler Dialekt, um die Patientenkommunikation zu verbessern.

Die Freiburger Spitalgruppe HFR möchte das medizinische und pflegerische Personal besser auf den einheimischen Sensler Dialekt schulen. Ziel ist es, die Kommunikation mit den Patientinnen und Patienten zu verbessern.
Auch wenn das Pflegepersonal zweisprachig sei oder Deutsch spreche, seien nicht alle mit dem Sensler Dialekt vertraut, schreibt das HFR in einer Mitteilung vom Mittwoch. Gute Sprachbeherrschung fördere das Vertrauen. Umgekehrt könnten Sprachbarrieren zu Fehlern und Stress im Spital führen.
Pilotkurs «Kultur und Dialekt des Senselands» erfolgreich durchgeführt
Im Herbst wurde deshalb ein Pilotkurs mit dem Titel «Kultur und Dialekt des Senselands» durchgeführt. Zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nahmen daran teil. Die Spitalgruppe zieht eine positive Bilanz.
Demnächst wird ein weiterer Kurs organisiert, der diesmal dem gesamten medizinisch-pflegerischen Personal des Sensebezirks offen steht. Die Teilnehmer werden nach diesem Kurs zwar nicht «Seislern» können, doch sie dürften die wichtigsten Wörter verstehen und Fallstricke vermeiden, betont der Kursleiter und Autor des Senslerdeutschen Wörterbuchs, Christian Schmutz.
Vermeidung von Missverständnissen durch Dialektkenntnis
Fallstricke, wie etwa dieser: Wenn ein Patient berichte, er habe «Müeh z'blaase» und der Arzt daraufhin die Harnblase untersuche, läge er komplett falsch. Der Patient hatte ihm nämlich gerade mitgeteilt, er habe Mühe beim Atmen.
Der Kanton Freiburg ist mehrheitlich französischsprachig. Die deutschsprachige Bevölkerung bildet eine Minderheit.