Helfer in Beirut suchen in Trümmern nach möglichem Überlebenden
Rund einen Monat nach der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut haben Rettungshelfer möglicherweise Hinweise auf einen weiteren Überlebenden.
Das Wichtigste in Kürze
- Rund einen Monat nach der Explosion in Beirut suchen die Helfer nach einem Überlebenden.
- Chilenische Retter hatten unter den Trümmern eines Hauses ein Lebenszeichen ausgemacht.
Rettungshelfer haben in Beirut möglicherweise Hinweise auf einen weiteren Überlebenden. Dies rund einen Monat nach der verheerenden Explosion im Hafen der libanesischen Hauptstadt. Unter den Trümmern eines eingestürzten Hauses hätten ein chilenisches Rettungsteam und dessen Suchhund ein Lebenszeichen ausgemacht.
Dies sagte der leitende Mitarbeiter der Beiruter Feuerwehr, Michel al-Murr, am Donnerstagabend vor Journalisten. Ihm zufolge handelt es sich um Hinweise auf eine Person, die atmet.
Er könne keine Angaben dazu machen, ob es tatsächlich noch einen Überlebenden gebe. Insgesamt wurden libanesischen Medien zufolge zwei Körper unter den Trümmern ausgemacht. Der Gouverneur von Beirut, Marwan Abbud, sagte der Deutschen Presse-Agentur, möglicherweise gebe es einen Überlebenden.
Wegen Dunkelheit unterbrochen
Die Sucharbeiten gingen auch nach Einbruch der Dunkelheit bis zum späten Abend weiter, wurden dann aber unterbrochen. Die Helfer hätten versucht, von oben durch die Trümmer zu kommen, sagte Al-Murr weiter. Die stark zerstörten Mauern hätten sich jedoch bewegt und könnten einstürzen.
Es dürfe kein Risiko eingegangen werden. Die Armee habe die Anweisung gegeben, die Rettungsarbeiten zu unterbrechen. Sie sollten am Freitagmorgen mit einem Kran fortgesetzt werden.
Einige empörte Augenzeugen machten ihren Unmut über die Unterbrechung der Rettungsarbeiten laut. Sie forderten den sofortigen Einsatz eines Krans und riefen «Schande über euch».
Wenige Hundert Meter von Explosionsort entfernt
Scheinwerfer erhellten am Abend den Ort, an dem das dreistöckige Haus im Beiruter Stadtteil Dschemmeiseh eingestürzt war. Von dem Gebäude steht nur noch das Erdgeschoss, die oberen Stockwerke sind fast vollständig in sich zusammengebrochen. Das Gebäude ist nur wenige Hundert Meter vom Explosionsort im Beiruter Hafen entfernt.
Bei der Explosionskatastrophe am 4. August waren mindestens 190 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 6000 verletzt worden. Der Hafen und grosse Teile der umliegenden Wohngebiete wurden massiv zerstört. Bis zuletzt wurden nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums noch sieben Menschen vermisst.