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Hisbollah-Chef: Neue Phase im offenen Kampf erreicht

Keystone-SDA
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Libanon,

Nach den Tötungen zweier hochrangiger Hisbollah- und Hamas-Führer droht eine neue Eskalation im Nahost-Konflikt.

Hassan Nasrallah
Hassan Nasrallah, Hisbollah-Chef, spricht am Aschura-Tag. (Archivbild). Foto: picture alliance / dpa - dpa-infocom GmbH

Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah sieht nach der Tötung seines Militärkommandeurs sowie von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija eine neue Phase der Kampfhandlungen im Nahen Osten.

«Wir befinden uns an allen Fronten in einem offenen Kampf, der in eine neue Phase eingetreten ist», sagte der Hisbollah-Generalsekretär bei der Beerdigung von Kommandeur Fuad Schukr in Beirut per Videobotschaft.

Der Feind (Israel) müsse sich auf Zorn und Rache einstellen und «weinen, weil ihr nicht wisst, welche roten Linien ihr überschritten habt».

Die Tötung Hanijas in Teheran sei ein «Angriff auf die Ehre» des Irans, sagte Nasrallah. Teils schien er den Iran regelrecht zu einem Angriff anzutreiben. Die Hisbollah werde sicher auf die Tötungen reagieren mit einer «echten Vergeltung». Konkrete Drohungen etwa gegen israelische oder jüdische Einrichtungen im Ausland machte Nasrallah aber nicht.

Der getötete Schukr habe die meisten Hisbollah-Kommandeure trainiert und sei eine «Säule» der Miliz gewesen, sagte Nasrallah. Mit ihm habe er selbst vor dessen Tod ständigen Kontakt gehabt. Jede Lücke in der Führung werde aber rasch geschlossen. «Wir haben eine ausgezeichnete Generation aus Anführern», so Nasrallah.

Israels Militär hatte Schukr am Dienstagabend in einem Vorort von Beirut gezielt getötet. Wenige Stunden später wurde der Auslandschef der islamistischen Hamas, Ismail Hanija, bei einem Angriff in der iranischen Hauptstadt Teheran getötet. Seitdem gibt es Befürchtungen, dass es möglicherweise einen grossen und koordinierten Angriff auf Israel durch den Iran, die Hisbollah und weitere verbündete Milizen in der Region geben könnte.

Schukr war Freund von früherem Hisbollah-Kommandeur

Schukr war ein prominenter Freund des früheren Militärkommandeurs der Hisbollah, Imad Mugnija, der 2008 in Damaskus bei einem Autobombenanschlag gezielt getötet wurde.

Der Tod Schukrs gilt als schwerster Schlag Israels gegen die schiitische Miliz seit der Tötung Mugnijas vor mehr als 15 Jahren. Mugnija war Hisbollah-Gründungsmitglied. Er soll massgeblich an zahlreichen Entführungen und Anschlägen im Libanon, in Saudi-Arabien und Argentinien beteiligt gewesen sein.

Die Hisbollah handelt nach eigenen Aussagen in Solidarität mit der ihr verbündeten Hamas im Gazastreifen. Sollten die Kämpfe dort eingestellt werden, werde auch die Hisbollah ihre Waffen niederlegen, erklärte Nasrallah nun erneut. Wer verhindern wolle, dass die Lage in der sich noch verschlimmert, müsse auf ein Ende des Gaza-Kriegs hinwirken.

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