Im Libanon: Wütende Demonstranten greifen Bank an
Die Wirtschaftskrise im Libanon hat sich verschärft. Aufgrund dessen haben Demonstranten eine Bank in der Hauptstadt Beirut angegriffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Libanon steckt in einer tiefen Wirtschafts- und Finanzkrise.
- Neue Massnahmen sorgen bei der Bevölkerung für Wut.
- Demonstranten haben in der Hauptstadt Beirut eine Bank angeriffen.
Aus Wut über die sich weiter verschärfende Wirtschaftskrise im Land haben dutzende Libanesen eine Bank in der Hauptstadt Beirut angegriffen.
Am Dienstagmorgen schlugen sie Fenster der Audi Bank ein. verbrannten Reifen und blockierten Strasse. Nach Angaben eines Reproters der Deutschen Presse-Agentur rief ein Demonstrant: «Banken wie Audi und andere stehlen unser Geld.»
Devisen im Libanon gehen aus
Die Sicherheitsleute hätten die Demonstranten angegriffen, um sie daran zu hindern, Geldautomaten zu zerstören. Zudem hatten einige der Protestierenden versucht, das Haus des geschäftsführenden libanesischen Ministerpräsidenten Nadschib Mikati zu stürmen. Das berichteten Augenzeugen.
Dem Libanon gehen die Devisen aus. Banken erlauben nur noch begrenzte Abhebungen. Die Menschen kommen deshalb nicht mehr an ihre Ersparnisse in US-Dollar heran. Viele Libanesen haben Konten in der US-Währung.
Für etliche Betroffene bedeutet das, dass sie kaum über die Runden kommen, obwohl sie eigentlich Geld auf dem Konto haben. Nach UN-Angaben sind etwa drei Viertel der Bevölkerung des Landes inzwischen von Armut betroffen.
Seit Ende 2019 steckt der Mittelmeerstaat in der schlimmsten Wirtschafts- und Finanzkrise seiner Geschichte. Sie wird unter anderem auf jahrzehntelange Korruption in Politik und Wirtschaft zurückgeführt. Die örtliche Währung befindet sich im freien Fall.