Irak: Mindestens elf Tote nach Sturm auf Regierungspalast in Bagdad

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Irak,

Nach dem Sturm von Anhängern des einflussreichen Schiitenführers Muktada al-Sadr auf den Regierungspalast in Bagdad hat sich die Zahl der Opfer auf elf erhöht.

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Anhänger des schiitischen Geistlichen Al-Sadr nehmen an einem Protest auf dem Gelände des Regierungspalastes in Bagdad teil. Foto: Ameer Al-Mohammedawi/dpa - sda - Keystone/dpa/Ameer Al-Mohammedawi

Das Wichtigste in Kürze

  • In Bagdad sind mindestens elf Menschen nach dem Sturm auf den Regierungspalast gestorben.
  • Bei Zusammenstössen mit Sicherheitskräften wurden ausserdem 160 Menschen verletzt worden.

Medizinische Kreise teilten der Deutschen Presse Agentur am späten Montagabend darüber hinaus mit, es seien bei Zusammenstössen mit Sicherheitskräften 160 Menschen verletzt worden. Die irakischen Streitkräfte hatten Schüsse und Tränengas abgefeuert, um die Demonstranten aus dem Regierungspalast zu vertreiben. Kurz vor dem Sturm hatte der 48 Jahre alte Geistliche seinen Rückzug aus der Politik erklärt. In dem Gebäude in der eigentlich hoch gesicherten Grünen Zone liegt unter anderem das Büro von Ministerpräsident Mustafa al-Kasimi.

Damit spitzt sich die politische Krise im Irak weiter zu, nachdem Demonstranten vor einem Monat bereits in das Parlamentsgebäude eingedrungen waren. Auch rund zehn Monate nach der Parlamentswahl können sich die Parteien weder auf einen Präsidenten noch einen Regierungschef einigen, während das Land unter einer Wirtschaftskrise, Inflation und Korruption ächzt. Al-Sadrs Bewegung ging bei der Wahl zwar als klarer Wahlsieger hervor, konnte jedoch nicht die wichtige Zweidrittelmehrheit erreichen, die für die Präsidentenwahl erforderlich ist. Damit entstand eine politische Pattsituation.

Bereits zum zweiten Mal seit 2014 kündigte Al-Sadr seinen Rückzug aus der Politik an. Keine zwei Stunden nach der Ankündigung strömten Demonstranten in die Grüne Zone. Die Protestler beseitigten Barrieren und kletterten über Zäune. Sicherheitskräfte versuchten, die Menge mit Wasserwerfern auseinanderzutreiben. Die Belagerung des Palasts ging trotz einer ab dem Nachmittag geltenden Ausgangssperre weiter. Zeugen berichteten, sie hätten am späten Abend noch Schüsse innerhalb der Grünen Zone gehört.

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