Irakische Regierung stellt nach erneuten Protesten das Internet ab

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Irak,

Im Irak haben Sicherheitskräfte bei Protesten scharfe Munition und Tränengas gegen Demonstranten eingesetzt. Nun stellte die Regierung das Internet ab.

Proteste im Irak
Ein Demonstrant zeigt zwei Victory-Zeichen während eines regierungsfeindlichen Protestes auf dem Tahrirplatz. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Tagen protestieren die Menschen in Bagdad gegen die Regierung.
  • Nun schaltete diese den Zugang zum Internet ab.

Bei der seit Tagen laufenden Sitzblockade in der Hafenstadt Umm Kasr haben Sicherheitskräfte scharfe Munition und Tränengas gegen Demonstranten eingesetzt. Mindestens vier von ihnen kamen Augenzeugen zufolge am Dienstag ums Leben.

Etwa 100 weitere wurden demnach verletzt. Der Betrieb des Hafens ist wegen der seit Donnerstag laufenden Blockade stark eingeschränkt. Die Aktion ist Teil der seit Anfang Oktober laufenden Proteste im Irak.

Proteste im Irak
Demonstranten laufen vor brennenden Gegenständen und halten Flaggen während regierungsfeindlicher Proteste. - dpa

Die irakische Regierung stellte das Internet nach Angaben der Organisation NetBlocks ab. Nur etwa 20 Prozent der Nutzer hätten Zugang, Millionen seien in Bagdad und anderen Landesteilen vom Internet abgeschnitten. Das teilte die Organisation am Dienstag mit.

«Fast komplette Abschaltung»

Im Zuge dieser «fast kompletten Abschaltung» seien auch soziale Netzwerke und Messenger-Dienste nicht mehr erreichbar. NetBlocks verfolgt den Zugang zum Internet weltweit.

Proteste im Irak
Demonstranten nehmen an regierungsfeindlichen Protesten teil. - dpa

In Bagdad waren bei Zusammenstössen mit Sicherheitskräften am Montag mindestens vier Menschen getötet und mehr als 50 verletzt worden. Sicherheitskräfte setzten hier Tränengas und scharfe Munition ein, als sich Demonstranten Regierungsgebäuden näherten.

Demonstranten setzten Reifen in Brand. Am Sonntag waren drei Demonstranten in Kerbela getötet worden. Insgesamt wurden bei den Protesten im Land mehr als 260 Menschen und mehr als 11 000 verletzt.

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