Iran fordert weitere Anstrengungen der Europäer für Atomabkommen
Das Wichtigste in Kürze
- Der Iran fordert mehr Engagement der Europäer nach dem Austritt der USA.
- Europa sei nicht bereit, den «Preis zu zahlen.»
Nach dem Ausstieg der USA aus dem internationalen Atomabkommen hat der Iran weitere Anstrengungen der Europäer zum Erhalt des Vertrags gefordert. Trotz Fortschritten sei Europa noch nicht bereit, den «Preis zu zahlen» und den USA die Stirn zu bieten, sagte Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif der iranischen Website Young Journalist Club heute Sonntag. Bisher hätten die Europäer lediglich Ankündigungen verlauten lassen.
Der Iran könne jedoch erst nach «praktischen Massnahmen» auf die Aussage der Europäer reagieren, das Atomabkommen beibehalten zu wollen, sagte Sarif. Jedes Land müsse einen Preis für seine Sicherheit bezahlen. «Wir müssen sehen, dass sie diesen Preis in den kommenden Monaten zahlen.»
Die EU ist entschlossen, den Handel mit dem Iran fortzuführen und europäische Unternehmen vor den US-Sanktionen zu schützen. Dennoch zogen sich bereits zahlreiche europäische Konzerne aus dem Iran zurück, nachdem US-Präsident Donald Trump im Mai den Rückzug seines Landes aus dem Abkommen verkündet hatte.
In diesem Monat traten US-Sanktionen in Kraft, die sich unter anderem gegen Irans Automobilsektor, den Luftfahrtbereich und den Export von Metallen, Agrarprodukten und Teppichen richteten. Am 5. November sollen weitere US-Sanktionen folgen, die sich vor allem gegen den wichtigen Ölsektor richten.
Unterdessen kündigte Teheran an, am kommenden Mittwoch einen neuen Kampfflieger vorzustellen. Verteidigungsminister Amir Hatami begründete dies laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Tasnim mit einer anhaltenden Bedrohung seines Landes durch Israel und die USA. Zudem werde das Raketenprogramm verstärkt.