Im Iran wurde wieder ein homosexueller Mann erhängt. Seit 1979 wurden bis zu 6000 Menschen in der iranischen Republik aufgrund ihrer Sexualität hingerichtet.
Ein iranischer Soldat bereitet eine Hinrichtung vor.
Im Iran wurde ein Mann erhängt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Mann im Iran wurde kürzlich hingerichtet.
  • Offiziell habe er zwei Jugendliche entführt und vergewaltigt.
  • Menschenrechtsaktivisten bezeichnen diese Begründung als Vorwand.
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Ein Urteil aus dem Iran schockiert Menschenrechtsaktivisten: In der Stadt Kazerun wurde kürzlich ein homosexueller Mann hingerichtet. Dies berichtete die staatliche Nachrichtenagentur ISNA. Der 31-Jährige wurde am 10. Januar öffentlich gehängt.

Der Vorwurf: Der Mann hatte Geschlechtsverkehr mit zwei Männern. Ausserdem wird ihm Entführung vorgeworfen. Den staatlichen Quellen zufolge soll er zwei 15-Jährige vergewaltigt haben.

Allerdings: «Das Regime behauptet in diesem Fällen immer, dass der Geschlechtsverkehr eine Vergewaltigung war», sagt die iranische Menschenrechtsaktivistin Mina Ahadi zur Zeitung «Bild». Denn: Im Iran sieht die Scharia-Justiz schwere Strafen für Homosexualität vor – bis hin zur Todesstrafe.

Damit gilt der Iran als eines der gefährlichsten Länder für Homosexuelle. Seit 1979 – also seit der Islamischen Revolution – seien je nach Quelle 4000 bis 6000 Menschen wegen angeblichem gleichgeschlechtlichen Sex exekutiert worden. «Die LGBT-Gemeinschaft im Iran wird seit 40 Jahren terrorisiert», so Aliza Nader von der Organisation New Iran zu «Jerusalem Post».

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