Irans Justiz: Sharmahd gestorben – nicht hingerichtet
Laut der iranischen Justiz ist der Deutsch-Iraner Djamshid Sharmahd vor der Vollstreckung seines Todesurteils gestorben und nicht hingerichtet worden.
Der Deutsch-Iraner Djamshid Sharmahd ist nach neuer Darstellung der iranischen Justiz nicht hingerichtet worden, sondern vor Vollstreckung seines Todesurteils gestorben. «Djamshid Sharmahd war zum Tode verurteilt, das Urteil zur Vollstreckung vorbereitet, doch verstarb er, bevor das Urteil vollstreckt wurde», sagte Justizsprecher Asghar Dschahangir nach einem Bericht des Justizportals Misan am Rande einer Pressekonferenz. Details nannte der Sprecher nicht.
Misan ist die offizielle Nachrichtenagentur der iranischen Justiz. Noch am Montag der Vorwoche hatte das Portal die Vollstreckung des Todesurteils gegen Sharmahd verkündet. Warum die Justiz nun eine Woche später eine andere Darstellung veröffentlicht, bleibt völlig unklar.
Unklare Informationen zu Hinrichtung: Irans Justiz als Blackbox
Die Angaben lassen sich unabhängig nicht überprüfen. Irans Justiz und Staatsapparat gelten als Blackbox, Informationen dringen kaum nach aussen. Auch zum Verbleib der Leiche gab es nach der Bekanntgabe der Hinrichtung keine Details.
Sharmahd wurde im Frühjahr 2023 in einem umstrittenen Prozess nach Terrorvorwürfen zum Tode verurteilt. Die deutsche Regierung, Angehörige und Menschenrechtler wiesen die Anschuldigungen gegen ihn vehement zurück.
Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) verkündete daraufhin die Schliessung aller iranischen Generalkonsulate in Deutschland, die betroffenen Beamten müssen ausreisen. Die ohnehin angespannten diplomatischen Beziehungen Deutschlands zum Iran haben damit ein neues Tief erreicht.