Irans neuer Präsident auf erster Auslandsreise im Irak
Irans neuer Präsident Massud Peseschkian vertieft Beziehungen zum Nachbarland Irak.
Irans neuer Präsident Massud Peseschkian vertieft mit seiner ersten Auslandsreise die Beziehungen zum Nachbarland Irak. Regierungsvertreter der beiden Länder planten, in der irakischen Hauptstadt Bagdad 15 Kooperationsabkommen zu unterzeichnen. Das berichtete die iranische Staatsagentur Irna.
Peseschkian wird im Zuge der dreitägigen Reise auch als erster Präsident in der Geschichte der Islamischen Republik in die teilautonome kurdische Region im Norden des Irak reisen. Teheran hat seinen Einfluss auf das Nachbarland in den vergangenen Jahren stetig ausgebaut.
Der Iran: Internationaler Paria
Die Beziehungen der Länder waren jedoch auch von Spannungen geprägt. Insbesondere die US-Truppenpräsenz und Iraks Beziehungen zum Westen stehen im Kontrast zur Politik der iranischen Staatsführung. Diese ist international isoliert.
Der Iran ist unter anderem wegen seiner Unterstützung für Russlands Angriffskrieg in der Ukraine und seines umstrittenen Atomprogramms mit Sanktionen belegt. Nach dem Sturz des irakischen Diktators Saddam Hussein im Jahr 2003 hat Teheran mithilfe seiner mächtigen Revolutionsgarden gezielt Milizen im Nachbarland, aber auch in Syrien und im Libanon weiter ausgebaut.
«Tor zur arabischen Welt»
Damit zielte die Staatsführung auf ein Netz verbündeter Gruppen im Kampf gegen den Erzfeind Israel. Teheran äusserte zugleich oft Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit kurdischen Separatisten und Oppositionsgruppen im Irak.
Daneben sieht die iranische Regierung im Irak aber auch einen wichtigen Wirtschaftspartner und das Nachbarland als «Tor zur arabischen Welt». Trotz der umfangreichen Sanktionen ist der Iran ein wichtiger Lieferant von Gas und Strom. Berichten zufolge vermittelte die Regierung in Bagdad unter Premierminister Mohammed al-Sudani auch zwischen dem Iran und anderen arabischen Ländern wie Ägypten, deren Beziehungen lange auf Eis lagen.